Simon Emmerson – zum Tod des Weltmusik-Pioniers

Er schrieb Popgeschichte mit Afro Celt Sound System und The Imagined Village

Podcast zur Nachruf-Sendung

Simon Emmerson (Mark-A-Bennett-photographer-CC-BY-3.0-httpscreativecommons.orglicensesby3.0-via-Wikimedia-Commons)

 

Kaum bekannt, aber immens einflussreich: der verstorbene Brite Simon Emmerson schrieb Popgeschichte mit seinen beiden außergewöhnlichen und innovativen Bands Afro Celt Sound System und The Imagined Village. Mit der einen fusionierte er westafrikanische Polyrhythmik, keltische Folktradition und Dancefloor-Grooves, mit der anderen modernisierte er den englischen Folkrock. Doch die musikalische Vita des Gitarristen, Sängers, Songschreibers und Produzenten Emmerson hat noch sehr viel mehr, auch Überraschendes zu bieten.
1978 begann seine Karriere bei der Art-Punk-Band Scritti Politti. 1981 schloss er sich der walisischen New Wave Band Weekend an, die aus der Postpunk-Band „Young Marble Giants“ im walisischen Cardiff hervorgegangen war. 1984 begleitete er als Gitarrist das Duo Everything But The Girl bei deren Debütalbum Eden. 1983 gründete er die Acid-Jazz-Band Working Week und nannte sich Simon Booth.
Danach begann er als Produzent zu arbeiten, interessierte sich zunehmend für afrikanische Musik und produzierte Alben des senegalesischen Sängers und Musiker Baaba Maal und des Makossa-Saxophonisten Manu Dibango aus dem Kamerun.
Als Peter Gabriel 1995 in seinen Real World Studios Musiker und Produzenten aus aller Welt zu einer Recording Week einlud, engagierte sich Simon Emmerson besonders für die Zusammenarbeit zwischen afrikanischen und keltischen Folkmusikern und kooperierte zusätzlich mit Dancefloor-DJs. Daraus entstand die Idee einer Worldmusic-Band mit modernen Clubsounds. Und damit war Afro Celt Sound System geboren. Im Laufe der Jahre produzierte Simon Emmerson sieben durchweg hörenswerte Alben mit den Afrocelts.
Nach 8 Jahren ambitionierter Folk-Worldfusion mit The Imagined Village wechselte Simon Emmerson erneut das musikalische Terrain und veröffentlichte Ambience-Soundscapes. Er starb am 13. März im Alter von 76 Jahren an Krebs. Das Musikprogramm dieser Kramladenstunde erinnert an einige seiner besten musikalischen Produktionen

 

Simon Emmerson (TFF.Schorle-CC-BY-SA-3.0-httpscreativecommons.orglicensesby-sa3.0-via-Wikimedia-Commons.)

 

Die Playlist zur Sendung „Simon Emmerson – zum Tod des Weltmusik-Pioniers“

Artist / Track / Album / Label / Zeitplan

1. L. Shankar / Darlene (Kramladen-Themamusik) / Touch Me There / Zappa Records / 00:43

2. Afro Celt Sound System / My Secret Bliss / Anatomic / Real World / 02:25

2. Afro Celt Sound System, feat. Robert Plant / Life Begin Again / Volume 3: Further In Time / Real World / 11:44

3. The Imagined Village / John Barleycorn / The Imagined Village / Real World / 21:48

4. The Imagined Village / My Son John / Empire & Love / ECC Records / 30:01

5. Maryam Mursal / Somali Udiida Ceb (Somalia, Don't Shame Yourself) / The Journey / Real World / 37:58

6. Simon Emmerson, Raw Stylus, Carole Rowley / Take Good Care Of Your Soul / A Week Or Two In The Real World / Real World / 45:17

7. Baaba Maal / Sama Duniya / Firin‘ In Fouta / Mango / 51:25

8. Afro Celt Sound System / Eireann / Volume 2: Release / Real World / 55:47

 

Die Nachruf-Sendung „Simon Emmerson – zum Tod des Weltmusik-Pioniers“ wird am Do 27.04.2023 um 23 Uhr von Antenne Mainz über UKW und DAB+ ausgestrahlt und läuft in Radio-Rebell am Fr 28.04. und Sa 29.04.2023 jeweils um 22 Uhr.

 

Afro Celt Sound System (Schorle-CC-BY-SA-3.0-httpscreativecommons.orglicensesby-sa3.0-via-Wikimedia-Commons)

 

Hier ist ein Zusammenschnitt der Nachrufsendung zu hören – mit allen Moderationen und kurzen Musikausschnitten (lediglich zu Informationszwecken, in geringer Bitrate von 112 kBit/sec.):