Konzertbericht 50 Jahre The Beatles LET IT BE

Jubiläumsprogramm als Konzert und Lesung

Lonely Hearts Club Band & Volker Rebell

Foto: Gerd Coordes

Konzertbericht
Jubiläums-Programm „50 Jahre The Beatles LET IT BE“
Mittwoch 14.04.2021, Colos-Saal, Aschaffenburg, 19 Uhr
Konzert + Lesung
Musik: The Lonely Hearts Club Band in Quartett-Besetzung (Robby Schmidt, voc, keyb, g | Axel Weimann, g, b, voc | Günter Kreutzkamp g, b, voc., Peter Zettl, dr, voc.)
Lesung und musikalische Mitwirkung: Volker Rebell
Alle Album-Songs werden live gespielt und kommentiert.

Lonely Hearts Club Band & VR, am 14.04.21 im Colos-Saal (Foto: Gerd Coordes)

Die Aufführung am 14. April im Colos-Saal musste (corona-bedingt) ohne Publikum stattfinden und wurde als Livestream online über die Web-Seite des Colos-Saal gesendet.
Der Colos-Saal war es leid, das Hin und Her von Öffnung und Schließung und die Perspektivlosigkeit bei seiner Konzertplanung hinzunehmen, und fasste den Entschluss, alle Konzerte (unter Corona-Bedingungen) ab April auf jeden Fall durchzuführen, zur Not ohne Publikum, als Streaming-Konzert. Der Colos-Saal hat viel investiert in eine professionelle Video/Kamera-Ausrüstung und in die Logistik des Konzert-Streamings. Entsprechend waren die Bedingungen bestens. Dass der Colos-Saal über eine hervorragende Soundanlage verfügt, das weiß man schon lange. Jetzt ist also auch noch ein state-of-the-art Kamera/Video/Streaming-Equipment hinzugekommen.
Wir waren mit die ersten, die das Privileg hatten, vom Colos-Saal zu einem Streaming-Konzert eingeladen zu werden.
Die Atmosphäre, ohne Publikum, ohne Applaus, ohne jegliche Reaktion von außen, war für die Musiker anfänglich etwas irritierend und gewöhnungsbedürftig. Aber natürlich hat sich die Band recht schnell auf die ungewohnte Situation eingestellt.

Konzert ohne Publikum (Foto: Gerd Coordes)

Der Foto-Grafik-Designer Gerd Coordes hatte mit einigen Bildern für ein schönes Bühnenbild und Ambiente gesorgt.

Bühnenbild und Robby Schmidt (Foto: Gerd Coordes)

Wegen Corona kam unser Jubiläumsprogramm ein Jahr zu spät, hat aber doch eine gewisse Aktualität erlangt durch die Ankündigung eines neuen „Let It Be“-Films, der unter der Überschrift „The Beatles Get Back“ im August 2021 in die Kinos kommen soll.
Am 30. Januar 1969 gaben die Beatles ihr letztes Live-Konzert auf dem Dach des Apple-Gebäudes in der Londoner Savile Row 3. Das kurzfristig arrangierte Konzert auf dem Flachdach des damaligen Beatles-Hauptquartiers ging als Rooftop Concert in die Pop-Annalen ein. Zum Songprogramm des Rooftop-Concerts zählte der Lennon-Song „Don’t Let Me Down“, der auch als Rückseite der Single „Get Back“ veröffentlicht wurde, aber nicht im „Let It Be“-Album enthalten ist. Allerdings nahm Paul McCartney den Song in sein Remake-Album „Let It be - naked“ von 2003 auf.
Unser Jubiläumsprogramm „50 Jahre Let It Be“ am 14. April im Colos-Saal eröffneten wir mit „Don’t Let Me Down“

Video Don’t Let Me Down

Als das letzte Beatles-Album „Let It Be“ am 8. Mai 1970 auf den Markt kam, gab es die Beatles bereits nicht mehr. Die Songs des Albums „Let It Be“ entstanden 15 Monate zuvor im Januar 1969. Doch die Spannungen und Querelen in der Band hatten ein derart unerträgliches Ausmaß erreicht, dass keiner mehr Lust hatte, an den unfertigen und teils unbefriedigenden Aufnahmen noch weiter zu arbeiten. Frustriert legte man die Bänder erst mal auf Eis.
Aus vertraglichen Gründen sahen sich die Beatles gezwungen, noch einen Kinofilm abzuliefern. Die Idee des Films und des Albums war, die Beatles beim Ausarbeiten, Arrangieren und Aufnehmen neuer Songs zu beobachten, also den kreativen Entstehungsprozess eines Beatles-Albums zu dokumentieren. Die musikalische Vorgabe lautete: zurück zu den Wurzeln, keine Studiotricks, keine Overdubs; die Band sollte wie in ihren Anfangszeiten live zusammenspielen. Eine ehrliche, authentische Musik sollte entstehen. Und das geschah auch, zumindest bei den Basis-Aufnahmen. Allerdings wurden die unfertigen Bänder an den Produzenten Phil Spector übergeben – mit dem Auftrag, ein klanglich und kommerziell attraktives Album aus den unbefriedigenden Songaufnahmen zu erstellen. Phil Spector, berühmt und berüchtigt für seinen bombastischen, oft überladenen „Wall Of Sound“ wurde seinem Ruf gerecht und überfrachtete die Ursprungsaufnahmen der Beatles mit zuckrigen Streicherarrangements und Hollywood-ähnlichen Frauenchören. Paul McCartney war entsetzt, John Lennon äußerte sich zufrieden, den andern schien es egal zu sein.

Foto-Graphic-Design: Gerd Coordes

Die Live-Fassungen der „Let It Be“-Songs wie sie von der Lonely Hearts Club Band gespielt werden sind - was das Arrangement und die Instrumentierung angeht – eine Mischung aus dem Original-Album vom Mai 1970 (natürlich ohne Orchester und Massenchöre) und der Nachbearbeitung des McCartney-Albums „Let It Be - naked“ von 2003.
Hier ist ein Zusammenschnitt diverser Song-Ausschnitte zu sehen:

Video Programm-Ausschnitte

Womöglich wird man die bislang kolportierte Geschichte vom totalen Zerwürfnis der Beatles und ihren ewigen Streitereien beim Einspielen der „Let It Be“-Songs neu schreiben müssen. Die neue filmische Auswertung der alten „Let It Be“-Sessions mit der Ausgrabung bislang unbekannter Passagen durch den „Herr der Ringe“- Regisseur und Beatles-Maniac Peter Jackson soll eine völlig andere Sicht der Dinge liefern. War Michael Lindsay-Hoggs, der Regisseur des ersten „Let It Be“-Films von 1970, offenbar vor allem an der Darstellung der Streitigkeiten, dem gegenseitigen Kritisieren und den Phasen der Lustlosigkeit im Spiel der Beatles interessiert, so zeigt Peter Jackson in seiner Neuauflage auch humorvolle Szenen und Sequenzen von inspiriertem Zusammenspiel und freundlicher Kameraderie im Umgang der Beatles untereinander. Peter Jackson schrieb in einer Presseerklärung, nach der Sichtung von über 55 Stunden Filmmaterial aus dem Jahre 1969 könne er sagen, dass die Realität, die in den Filmaufnahmen dokumentiert sei, nicht dem Mythos vom musikalischen Debakel und tiefen Zerwürfnis entspräche. Natürlich hätte es Auseinandersetzungen und Frust gegeben, aber keinerlei totale Zwietracht. Sein Film werde dies zeigen. Am 26. August 2021 soll die Filmdokumentation von Peter Jackson unter dem Titel „The Beatles: Get Back“ in die Kinos kommen.

The Beatles Get Back Film

Termine unserer „Let It Be“-Jubiläums-Shows 2021

1. Mi 14.04.2021, Aschaffenburg, Colos-Saal,
19 Uhr: "51 Jahre The Beatles Let It Be" - alle Songs live gespielt (The Lonely Hearts Club Band) und kommentiert (Volker Rebell)

2. Fr 23.04.2021, Wetzlar, Franzis, 20 Uhr: "51 Jahre The Beatles Let It Be" s.o. (abgesagt, wird verschoben)

3. Sa 08.05.2021, Zwingenberg Bergstraße, Theater Mobile, 20 Uhr: "51 Jahre The Beatles Let It Be" s.o.

4. Sa 19.06.2021, Darmstadt Halb-Neun-Theater, 20.30 Uhr: "51 Jahre The Beatles Let It Be" s.o.

5. Sa 02.10.2021, Hanau Wilhelmsbad, Comoedienhaus, 20 Uhr: "51 Jahre The Beatles Let It Be" s.o.

Foto: Gerd Coordes

Robby Schmidt (Foto: Gerd Coordes)

Axel Weimann (Foto: Gerd Coordes)

Günter Kreutzkamp (Foto: Gerd Coordes)

Volker Rebell (Foto: Gerd Coordes)

VR, Peter Zettl, Robby Schmidt (Foto: Gerd Coordes)

Foto: Gerd Coordes