Ray Davies – zum 80. Geburtstag

Seit den frühen sechziger Jahren zählt Ray Davies, Mastermind von The Kinks, zu den bedeutendsten Songschreibern der Popgeschichte

Der Podcast zur Radiosendung Teil 1 und 2 - plus zwei Ray Davies-Sendungen aus dem Podcast-Archiv

Ray Davies tour Ray Davies live 2006

 

Die letzte Eintragung auf seiner Web-Seite in der Rubrik „Latest News“ datiert vom August 2019. Doch im November letzten Jahres gab Ray Davies dem New Musical Express ein Interview, sprach darin von neuen Aktivitäten, von etwa 20 unfertigen Songs, die er zum Teil noch ausarbeiten wolle und deutete an, dass eine neue Tournee, eventuell sogar eine Reunion der Kinks nicht ausgeschlossen sei. Auch ein Wiederaufleben der Zusammenarbeit mit seinem jüngeren Bruder Dave Davies sei nach den langen Jahren Streit und Zwistigkeit denkbar. Man könne wieder vernünftig miteinander reden – auch ohne Anwälte. Ein Treffen sei in Kürze geplant. Doch tatsächlich ist bislang nichts geschehen, beziehungsweise nichts publik geworden.
Auch zu seinem 80. Geburtstag bleiben viele Fragen offen, wie es weitergeht und mit welchen Musikprojekten noch zu rechnen ist.

 

Ray Davies "Americana" (Albumcover, 2017)

 

Sein bis dato letztes Soloprojekt ist die zweiteilige Album-Serie „Americana“ (2017) / „Our Country: Americana Act 2“ (2018), basierend auf seinem autobiografischen Buch „Americana: The Kinks, the Road and the Perfect Riff“ (2013).

 

Ray Davies Americana Buch-Cover

 

Buch und CDs befassen sich mit seiner „lebenslangen Faszination für die Musik und Kultur der Vereinigten Staaten und mit seinen Erfahrungen, die er auf Tourneen und im Leben dort gemacht hat“, so die Buchankündigung. Die erste USA-Tournee der Kinks war 1965 im Debakel geendet. Auseinandersetzungen mit Konzertveranstaltern und der Musiker-Gewerkschaft hatten zu einem knapp vierjährigen Auftrittsverbot in den USA geführt. Im Buch und Musikprojekt „Americana versucht Davies, seine lange Hassliebe zu dem Land zu verstehen, das ihn sowohl inspiriert als auch frustriert hat und in dem er bei einer Schießerei auf der Straße fast sein Leben verloren hätte“ (Buch-Klappentext). 2004 war er in New Orleans auf offener Straße von einem Straßenräuber angeschossen worden, was ihn für eine Weile aus der Bahn warf. Im gleichen Jahr erlitt sein Bruder Dave einen schweren Schlaganfall, von dem er sich nur langsam erholte. Die Erfahrung dieser lebensbedrohlichen Ereignisse führte dazu, dass sich die ewig zerstrittenen Brüder Ray und Dave Davies allmählich wieder annäherten. Bis heute blieb der Burgfrieden allerdings brüchig.

 

The Kinks, 1964 The Kinks 1964

 

Ende 1963 hatten die beiden Brüder die Band The Kinks gegründet. Ray (*21.06.1944) war der Hauptsongschreiber und Sänger, Dave *03.02.1947) profilierte sich als Leadgitarrist und spielte z.B. das spektakuläre Solo im ersten Nr.1-Hit der Kinks „You Really Got Me“, veröffentlicht am 4. August 1964 - eine Vorwegnahme des späteren Hard & Heavy Rock, geschrieben von Ray Davies. Ihm gelangen in der Folgezeit Welthits mit Songs wie „Tired Of Waiting For You“ (1965), „Sunny Afternoon“ (1966), „Waterloo Sunset“ (1967) oder „Lola“ (1970).
Als eine Art Chronist mit genauer Beobachtungsgabe und ironischem Unterton beschrieb Ray Davies in seinen Songtexten das Alltagsleben der englischen Unterschicht, von der Ausweglosigkeit in der sozialen und wirtschaftlichen Sackgasse im Song „Dead End Street“ bis zur ebenso liebevollen wie satirischen Schilderung des englischen Spießers in „Autumn Almanac“ („Ich mag meinen Fußball am Samstag. Sonntags gibt's Roastbeef… Dies ist meine Straße und ich werde sie nie verlassen“). Aber auch die Konsum-Junkies seiner Generation bekamen ihr Fett ab in Songs wie „Dedicated Follower Of Fashion“ und „Dandy“.

 

The Kinks "Face To Face" (Albumcover, 1966)

 

Ihre Plattenfirma vermarktete die Kinks als Singles-Band, obwohl Ray Davies schon früh das Album als eigenständige Kunstform entdeckte („Face To Face“, 1966) und eines der ersten Konzeptalben schrieb „The Village Green Preservation Society“ (1968), gefolgt von der Rockoper „Arthur (Or The Decline And Fall Of The British Empire)“, veröffentlicht im Oktober 1969 – beide inhaltlich brillant, aber kommerziell nur mäßig erfolgreich. Auch das Meisterwerk „Muswell Hillbillies“ (1971) ging mehr oder weniger unter – wie auch die Folgealben der Kinks, obwohl mit „Preservation Act 1 & 2“ (1973/74) und „Soap Opera“ (1975) weitere ambitionierte und gelungene Konzeptalben veröffentlicht wurden. Erst nach dem stilistischen Wechsel zu kraftvollerem Rock und kompakten Songs mit Alben wie „Sleepwalker“ (1977), „Low Budget“ (1979) und dem Album von 1981 „Give The People What The Want“, das schon im Titel ausdrückte, dass sich die Kinks auf Mainstream-Kurs manövriert hatten, kam der Erfolg in Maßen zurück.

 

The Kinks "Give The People What They Want" (Albumcover, 1981)

 

Als Liveband konnten die Kinks für eine gewisse Zeit von Ende der siebziger bis Anfang der achtziger Jahre so manches Stadion vor allem in den USA füllen.
Mit „Phobia“ erschien 1993 das bis dato letzte Album der Kinks. Offiziell wurde die Band nie aufgelöst. Im Jahr darauf erschien mit „X-Ray“ das erste Buch von Ray Davies, eine viel gelobte „semifiktionale Autobiografie“, die als Grundlage diente für seine Konzerttournee „Storyteller“, bei der er – überwiegend nur von einem Gitarristen begleitet ¬– aus seinen Memoiren las, einige seiner großen Kinks-Songs unplugged spielte und dazu passende Anekdoten erzählte. Ausschnitte aus dem Mitschnitt erschienen 1998 auf seinem ersten Soloalbum „The Storyteller“. Zwischen 1994 und ‘97 als der Hype um den Brit Pop zwischen Oasis und Blur Schlagzeilen machte, wurde Ray Davies die Ehre zuteil, als Vaterfigur des Britpop gelobt zu werden.

 

Ray Davies Ray Davies, 2006

 

Wenige Wochen nach seiner Schussverletzung während des Raubüberfalls in New Orleans wurde Ray Davies von der britischen Königin zum „Commander Of The British Empire“ ernannt, was der Autor der Rockoper „Arthur (Or The Decline And Fall Of The British Empire)“ mit milder Ironie dankend entgegennahm. 2017 folgte dann der Ritterschlag durch Prince Charles. Der nun in den Adelsstand erhobene Ray Davies darf sich seitdem „Sir“ nennen – wie auch seine Rockstarkollegen Paul McCartney und Mick Jagger. Was seine Qualitäten als Songschreiber angeht, zählt er schon seit den frühen sechziger Jahren zum britischen Rock-Adel. Dafür sollte ihm noch ein Audio-Denkmal gesetzt werden: Nach den ausgezeichneten Soloalben „Other People‘s Lives“ (2006) und „Working Man’s Café“ (2007) folgte das All Star-Album „See My Friends“ (2010), in dem Ray Davies Neuaufnahmen seiner großen Songs aus der Kinks-Ära neu präsentierte – eingespielt mit der Unterstützung prominenter Kollegen wie Bruce Springsteen, Metallica, Jon Bon Jovi, Lucinda Williams, Mumford & Sons etc..

 

Ray Davies "See My Friens" (Albumcover)

 

Der Kramladen würdigt einen der bedeutendsten Songschreiber der Popgeschichte aus Anlass seines 80. Geburtstags.

Die Playlist zur Sendung „Ray Davies – zum 80. Geburtstag, Teil 1“
Artist / Track / Album / Label
1. L. Shankar / Darlene (Kramladen-Themamusik) / Touch Me There / Zappa Records
2. The Kinks / Surviving / Phobia / Columbia, Sony

The Kinks "Phobia" (Albumcover, 1993)

3. Dave Davies / Death Of A Clown / Something Else by The Kinks / Pye Records
4. The Kinks / This Time Tomorrow / Lola Versus Powerman and the Moneygoround Part One / Pye Records

Albumcover: The Kinks "Lola vs. The Poweman and the Money-go-round"

5. The Kinks / Celluloid Heroes / Everybody’s In Showbiz / RCA Records /

6. Ray Davies / Celluloid Heroes / The Kinks Choral Collection / Universal
7. The Kinks / Yo-Yo / Give the People What They Want / Arista
8. The Kinks / Waterloo Sunset / Something Else / Pye Records

 

Albumcover: Waterloo Sunset The Very Best of The Kinks & Ray Davies

9. Ray Davies / Waterloo Sunset / The Kinks Choral Collection / Universal
10. David Bowie / Waterloo Sunset / Reality (Tour Edition) / Columbia
11. Ray Davies / After The Fall / Other People‘s Lives / V2
12. Ray Davies / You Really Got Me / The Kinks Choral Collection / Universal

 

Aufnahme zum Album "The Kinks Choral Collection", Ray Davies with the Crouch End Festival Chorus appearing at Kenwood House, London on 27 June 2009 (Urheber: Egghead06 talk)

 

Die Radiosendung „Ray Davies – zum 80. Geburtstag, Teil 1“ läuft am Vorabend des 80. Geburtstages von Ray Davies in ByteFM am Do 20.06.24 um 23 Uhr und am Sa 22.06.24 um 14 Uhr, wird von Antenne Mainz ausgestrahlt über DAB+ und UKW am Do 20.06.24 um 23 Uhr – und läuft in Radio-Rebell am Fr 21. und Sa 22.06.24, jeweils um 22 Uhr

 

Kinks Ray Davies, 1977

 

Hier ist der Zusammenschnitt der Sendung „Ray Davies – zum 80. Geburtstag, Teil 1“ als Podcast zu hören:

 

Ray Davies closing the Meltdown Festival (5850590640) Ray Davies closing the Meltdown Festival , 19. Juni 2011

 

Der Podcast für Teil 2 folgt hier am 28.06.24

 

The Kinks Label-Etikett der Single-B-Seite "I'm Not Like Everybody Else"

 

Im Jahre 2014 hatte ich für ByteFM bereits eine Sendung zum 70. Geburtstag von Ray Davies produziert. Die Sendung lief in ByteFM am 19.06.2014. Nachstehend der Ankündigungstext zur Sendung, die Playlist und der Zusammenschnitt als Podcast.

Inhaltsangabe für Kramladen am 19.06.2014

„I'm Not Like Everybody Else“ - Ray Davies, zum 70. Geburtstag

Unter der Überschrift "You Really Got Me - Back" berichtete die Sunday Times am 8. Juni 2014, dass eine Reunion der Kinks immer wahrscheinlicher werde. Kinks-Kopf Ray Davies habe bestätigt, dass die Feindseligkeiten zwischen ihm und seinem Bruder Dave Davies beigelegt seien und nun eine neue Kinks-Platte und auch eine Tournee geplant seien. Nachdem die beiden ewig zerstrittenen Davies-Brüder sich 1996 zum letzten (und zum wievielten?) Mal endgültig getrennt hatten, käme die Wiedervereinigung einer kleinen Sensation gleich. Doch im Juli 2014 ist Ray Davies noch als Solist mit Begleitgruppe in England und Spanien unterwegs.
Im Interview sagte Ray Davies gegenüber der Sunday Times: "Wir haben uns gerade erst letzte Woche getroffen und über eine Reunion gesprochen, und wir hatten bereits davor miteinander telefoniert und uns gemailt. Dave schreibt an eigenen Songs, aber ich würde wirklich gerne mit ihm zusammen an neuen Songs arbeiten. Wir sind uns einig, dass wir nicht mit alten Hits auf Tour gehen wollen. Neues Material muss her.”
Wann die beiden streitlustigen Brüder, die schon als „Kain und Abel der Rockmusik" bezeichnet wurden, wieder gemeinsam im Studio und auf der Bühne stehen werden - und ob überhaupt - das bleibt abzuwarten.
In den letzten Jahren machte Ray Davies als Solist immer mal wieder von sich reden. Bei der Abschluss-Show der Olympischen Spiele 2012 in London sang er seinen berühmten Kinks-Klassiker „Waterloo Sunset" live vor einem weltweiten Millionenpublikum. In den Jahren davor gab er kontinuierlich bis sporadisch Konzerte - mal mit seiner Begleitband, mal als Solist. Mit seinem Album-Programm „The Storyteller", in dem er Anekdoten und pointierte Geschichten zu seinen Songklassikern erzählte, trat er in Europa, Amerika, Asien und Australien erfolgreich auf. Seine beiden Soloalben „Other People's Lives" (2006) und „Working Man's Café" (2007) erhielten zwar recht gute Kritiken, konnten aber keine nennenswerten Verkaufszahlen erreichen. Sein Musical "Come Dancing", benannt nach seinem gleichnamigen Kinks-Song von 1982 wurde im Herbst 2008 in London aufgeführt - mit Ray Davies in der Rolle als Erzähler. Im Oktober 2009 stand Ray Davies gemeinsam mit Metallica auf der Bühne im New Yorker Madison Square Garden bei dem 25-jährigen Jubiläumskonzert der Rock and Roll Hall of Fame. Zur Aufführung kam passenderweise einer der ersten Heavy-Rock-Titel der Rockgeschichte "All Day And All Of The Night" aus dem ersten Kinks-Album "The Kinks" vom Oktober 1964.
Im November 2011 erschien das Album "See My Friends", eine Art Sound-Update alter Kinks-Hits, eingespielt mit einer illustren Schar hochkarätiger Kollegen, darunter Bruce Springsteen, Bon Jovi, Jackson Browne, Amy McDonald, Billy Corgan und Metallica. Die neu eingespielten Fassungen von alten Songperlen wie "Dead End Street", "Til The End Of The Day", "Waterloo Sunset", "Tired Of Waiting", "Days" und anderen machen erneut hörbar, dass der Songschreiber Ray Davies in den sechziger Jahren und darüber hinaus zu den besten seiner Zunft gehörte. Und so gilt noch immer, was der Rockkritiker Wolfgang Doebeling 1998 im Rolling Stone schrieb: "Seine Reputation als einer der herausragenden Songwriter Britanniens verdankte Ray Davies seinen Vignetten über den British way of live, über die kleinen Freuden und Nöte des Alltags, über den Fatalismus und die Schicksalsergebenheit der arbeitenden Klasse, den Konservatismus und die Neurosen des Kleinbürgertums und die steifen Oberlippen und die Raffgier der Oberschicht. Es ist fast immer Melancholie, die diese Songs trägt, Militanz ist Ray Davies fremd. Und egal, wie dumpf die stets unheroischen Protagonisten sind oder wie profan ihre Probleme, seine Songs sind nie denunziatorisch. Davies hat ein urenglisches Gefühl für Fairness, ein untrügliches Gespür dafür, wer jeweils die Täter sind und wer die Opfer."
Die Kramladen-Feierstunde zum 70. Geburtstag von Ray Davies muss geradezu zwangsläufig resümieren: Der Kinks-Kopf Ray Davies ist "not like everybody else".

Die Playlist zur Sendung vom 19.06.2014 zum 70. Geburtstag von Ray Davies
Artist / Track / Album / Label /
1. L. Shankar Darlene (Kramladen-Themamusik) / Touch Me There / Zappa Records /
2. Ray Davies feat. Bruce Springsteen / Better Things / See My Friends / Universal
3. Ray Davies / Things Are Gonna Change (The Morning After) / Other People’s Lives / V2 /
4. Ray Davies / The Tourist / Other People’s Lives / V2 /
5. Ray Davies / Hymn For A New Age / Working Man’s Café / V2
6. Ray Davies, David Bowie, Peter Gabriel, Jackson Browne / Waterloo Sunset (Montage) / diverse / diverse
7. The Kinks / Wall Of Fire / Phobia / Columbia6
8. The Kinks / You Really Got Me / Kinks-Size Kollektion The Very Best Of The Kinks / Edel
9. The Kinks / Hatred / Phobia / Columbia /
10. The Kinks / A Rock’n’Roll Fantasy / Misfits / Arista
11. The Kinks / I’m Not Like Everybody Else / To The Bone / Guardian, The Konk Label /

Hier ist der Zusammenschnitt der Sendung zum 70. Geburtstag von Ray Davies als Podcast zu hören:

 

 

Ray Davies "See My Friens" (Albumcover)

Am 03.02.2011 hatte ich für ByteFM eine Sendung mit dem Themenschwerpunkt „Ray Davies – See My Friends“ produziert. Nachfolgend der Ankündigungstext, die Playlist und der Podcast zur Sendung.

Ankündigungstext für Kramladen am 03.02.2011

Thema: Ray Davies & Friends

Vor 50 Jahren gründete er gemeinsam mit seinem Bruder Dave seine erste Band, genannt The Ray Davies Quartet, der später, Anfang 1962, kurzzeitig ein gewisser Rod Stewart als Sänger angehörte. Nach der Umbenennung in „The Ravens“ konnte die Band der Davies-Brüder erste Live-Erfolge verbuchen, doch mit der Namensänderung in The Kinks gelang 1964 der Durchbruch. „You Really Got Me“, erschienen im August 1964, nahm den Heavyrock späterer Jahre vorweg und war der erste Nummer 1-Hit der Kinks, geschrieben von Ray Davies. Der Kopf der Kinks gilt als einer der wichtigsten Songschreiber der Popgeschichte. Sein Name wird in einem Atemzug mit den besten Songautoren der Pop/Rock-Historie genannt: Lennon/McCartney, Jagger/Richards und Pete Townshend.
In „Well Respected Man“ karikierte er das gutsituierte Spießertum, im sozialkritischen „Dead End Street“ beschrieb er das Elend der Arbeitslosigkeit. In „Dedicated Follower Of Fashion“ hielt er der Eitelkeit und dem Modetrip seiner eigenen Generation den Spiegel vor. Im Gassenhauer „Lola“ sang er anstößig von einer sexuellen Beziehung mit einem Transvestiten. Und mit „Waterloo Sunset“ schrieb er eines der schönsten Liebeslieder an das Leben in einem paradiesisch schönen, doch flüchtigen Augenblick.
Einige dieser Lieder hat Ray Davies gemeinsam mit Freunden neu aufgenommen und im November unter der Überschrift „See My Friends“ (Titel eines Kinks-Hits von 1965) sozusagen als Tribute-Album an sich selbst veröffentlicht. Ray Davies hat 15 Freunde – mindestens. Jedenfalls hat er jeden der 15 Song-Klassiker aus seiner Schreibe mit einem anderen Freund (oder Freundeskreis) neu bearbeitet, darunter finden sich solch illustre Namen wie Bruce Springsteen, Metallica, Jon Bon Jovi, Jackson Browne, Billy Corgan, Amy MacDonald, Mando Diao und andere. Die ersten Reaktionen auf diese Mischung aus Retrospektive und Coveralbum der besonderen Art fielen höchst unterschiedlich aus. Joachim Hentschel schrieb im deutschen Rolling Stone einen Verriss. Andere Rezensenten quittierten den „Altherren-Rock“ mit einem „Achselzucken“, oder lobten das Album als „außergewöhnlich“ oder gar „schlichtweg fantastisch“. Nach Meinung des Kramladen-Gastgebers liegt die „Wahrheit“, wie so oft, irgendwo in der Mitte. Die besseren Songs des Albums „See My Friends“ und im Vergleich dazu ein paar Kinks-Originale werden in dieser Kramladen-Stunde zu hören sein.

Die Playlist zur Sendung vom 03.02.2011 "Ray Davies & Friends“

Artist / Track / Album / Label
1. L. Shankar / Darlene (Kramladen-Themamusik) / Touch Me There / Zappa Records
2. Ray Davies feat. Bruce Springsteen / Better Things / See My Friends / Universal
3. The Kinks / To The Bone / To The Bone / Guardian, EMI
5. Ray Davies / That Old Black Magic / Tired Of Waiting / The Storyteller / Konk, EMI
6. The Kinks / Tired Of Waiting / Kinks-Size / Edel
7. Ray Davies feat. Gary Lightbody / Tired Of Waiting / See My Friends / Universal
8. The Kinks / Well Respected Man / Kinks Kingdom / The Kinks All The Hits / EMI
9. The Kinks / I’m Not Like Everybody Else / To The Bone / Guardian, EMI
10. The Kinks / You Really Got Me / The Kinks All The Hits … and More / EMI
11. Metallica / You Really Got Me / See My Friends / Universal
12. The Kinks / All Day And All Of The Night / The Kinks All The Hits … and More / EMI
13. Ray Davies feat. Billy Corgan / All Day And All Of The Night / See My Friends / Universal
14. The Doors / Hello I Love You / The Very Best Of / Rhino, Warner Music
15. The Kinks / Waterloo Sunset / The Kinks All The Hits … and More / EMI
16. Jackson Browne / Waterloo Sunset / See My Friends / Universal
17. The Kinks / Sunny Afternoon / The Kinks All The Hits … and More / EMI
18. Amy MacDonald / Dead End Street / See My Friends / Universal
19. Ray Davies / Set Me Free (Hintergrundmusik) / The Storyteller / Konk, EMI

Hier ist der Zusammenschnitt der Sendung vom 03.02.2011 "Ray Davies & Friends“ als Podcast zu hören: