Highlights zwischen Kabarett, Klassik, Chanson und Pop
Leider hatte es der Wettergott mit unserem Konzert – präsentiert von der Rebell(i)schen Studiobühne – nicht gerade gut gemeint. Eine Viertelstunde vor Konzertbeginn setzte der Regen ein und hörte erst etwa 40 Minuten später wieder auf. Deshalb konnte das Konzert erst mit einer halbstündigen Verzögerung beginnen. Fotograf Gerd Coordes hat die Regenstimmung vor dem Konzert dokumentiert.
Die meisten Konzertbesucher nahmen das Angebot an, die Regenpause in den Räumen der Parkside-Studios zu überbrücken. Frank Hamburger, der Betreiber der Parkside Studios hatte ausreichend Stühle im corona-bedingt vorgeschriebenen Abstand aufgestellt.
Dann konnte es endlich losgehen. Frank Hamburger im Bild liks oben mit schwarzem Hut und Mundschutz verteilte noch trockene Tücher und ich konnte den Konzertbeginn endlich ansagen.
Auch wenn es anfänglich noch ab und an kurz nieselte. konnte das die schnell aufkommende gute Stimmung nicht mehr stören. Dafür sorgte die ausdrucksstarke, mitreißende Bühnenpräsenz von Sabine Fischmann und ihre fröhliche Publikumsanimation: vom Arme schwenken über Body-Percussion-Mitmachaktionen bis zur Regenschirm-Choreografie
Zu den Höhepunkten des Konzertprogramms der beiden zählte die Verhohnepipelung des Juliane Werding-Schlagers „Der Tag, als Conny Kramer starb“, bei dem Sabine Fischmann Luftgitarre spielte
und ihren Vortrag durch kurze Reklame-Unterbrechungen zum kabarettistischen Kunststück veredelte, während Ehemann Ali Neander die Kapriolen seiner brillierenden Frau stoisch und souverän begleitete.
Das an Höhepunkten wahrlich nicht arme Konzertprogramm von Sabine Fischmann und Ali Neander kreiste für eine Weile thematisch um orale Genüsse, das Kalorien zählen und Arterwandtes wie den Katastrophenfall „Nutella ist all!“ von Ali Neander,
das Verbot der Völlerei – Tofu statt Sahnejoghurt – im „Diätlied“ von Robert Gernhardt. Oder wenn es im Lied „Mousse au Chocolat“ von Neander/Fischmann um eine verführerische Liebe geht, die allerdings Nebenwirkungen auslösen könnte, die das Gewicht negativ beeinflusst: „Dann gehst du weg, ich ärgre mich, doch leider it’s zu spät. Du bist wie Mousse au Chocolate, und ich bin auf Diät.“
Dann darf in diesem Zusammenhang auch nicht die Persiflage auf Michael Jacksons „Beat It“ fehlen:
„Have a banana, have a whole bunch. It doesn't matter what you had for lunch.
Just eat it! Eat it!“
Die klassisch ausgebildete Pianistin Sabine Fischmann spielte, begleitet von Ali Neander auf der Akustikgitarre, Mozarts Kleine Nachtmusik auf der Melodica. Dies gefiel nicht nur dem Publikum, sondern auch dem Konzertkritiker Sebastiam Krämer von der Offenbach Post. Er schrieb in der OP vom 20.07.: Das „äußerst kurzweilige 90-Minuten-Programm ... weiß auch musikalisch mit mehreren Chopin-Zitaten, meisterhaft von Fischmann am E-Piano dargeboten, sowie wunderschönen Gitarrenharmonien zu gefallen.“
Doch auch dieses großartige Konzert des „literarisch-musikalischen Dreamteams“ (OP) muss schließlich zu Ende gehen.