Udo fröhliche - Udo selige
Konzertbericht
Sa 07.12.2019, 19 Uhr: Anselm Wild & Keine Panik: "Udo fröhliche ..."– Die Weihnachtsgeschichte als Udo Lindenberg-Parodie
In reduzierter Trio-Besetzung präsentierten Anselm Wild & Keine Panik ihre etwas andere Weihnachtsgeschichte „Udo fröhliche“ frei nach Udo Lindenberg
in der Rebell(i)schen Studiobühne.
Seit frühester Jugend ist Anselm Wild bekennender Fan von Udo Lindenberg und gründete als inzwischen anerkannter Schlagzeuger und Sänger vor einigen Jahren die Lindenberg-Tribute-Band „Keine Panik“.
Anselm Wild kultivierte seine Pastiche-Fähigkeit, Udo Lindenbergs Stimme und Tonfall täuschend echt nachzuahmen und gilt heute als Hessens erster Imitator/Parodist des King of Näsel-Nuschel Udo, Godfather of Schnodderschnauze.
Begleitet wurde Anselm Wild von der Sängerin Nadine Wopp
und Pianist Markus Giegerich.
Begleitet von melodischen Klavierimprovisationen las Nadine Wopp Ausschnitte aus der biblischen Weihnachtsgeschichte des Evangelisten Lukas, während Anselm Wild die Geschichte im lockeren Jargon von Udo Lindenberg vortrug, wobei er sich auf einen Original-Lindenberg-Text bezog:
Maria und Josef waren schon 'ne ganze Weile verlobt, da sagte Maria eines Tages: „Du, Josef, ich weiß ja auch nicht wieso, aber ich glaube, ich bin schwanger. Was machen wir denn jetzt?" Das war so im Juni. „Junge, Junge, das is'n Ding", dachte Josef, „mit wem hat die sich denn hinter meinem Rücken eingelassen? Da werd ich mich doch sofort entloben. Eigentlich schade!" Weil es aber schon so spät war und ihn die ganze Sache ganz schön mitgenommen hatte, sagte er sich: „Okay, ich entlobe mich erst morgen", und legte sich erst mal ins Bett.
Was 'n Glück, denn genau in der Nacht erschien ihm ein Engel. Der stand vor seinem Bett, schimmerte und sagte: „Also Josef, alter Junge, ich bin der Engel des Herrn, und die Sache mit deiner Braut geht in Ordnung. Das war kein Hausfreund, sondern der Heilige Geist persönlich, und der Sohn, der da rauskommt, ist tierisch wichtig, damit das Volk und überhaupt die Welt endlich mal von den ganzen Sünden erlöst werden. Das muss ja auch mal sein - also heirate die Maria und nennt das Kind Jesus. Alles klar? Okay, tschüss."
Und damit schwebte der Engel wieder los.
So beginnt die „Weihnachtsgeschichte nach Udo“, die schon 1973 von Udo Lindenberg veröffentlicht worden war und 2011 in aktualisierter Form neu erschien.
Anselm Wild, Nadine Wopp und Markus Giegerich verbanden die einzelnen Kapitel der „Weihnachtsgeschichte nach Udo“ in lockerer Form mit Songklassikern des Panikrockers, wie „Du heißt jetzt Jeremias“ (aus „Alles klar auf der Andrea Doria“, 1973) „Good Life City“ (aus „Daumen im Wind“, 1972), „Gegen die Strömung“ (aus „Udopia“, 1981), „Cello“ (aus „Alles klar auf der Andrea Doria“, 1973) und, neben anderen, „Schwere Zeiten“ aus dem Comeback-Album „Stärker als die Zeit“ von 2016.
Anselm Wild hat seit vielen Jahren „Live Auftritte in den Genres Rock, Pop, Blues, Jazz, Musiktheater, Musical, Big Band, Streetband, Eventband u.v.m., sowie Studioaufnahmen in den Genres Jazz, Rock, Blues, RnB, Musiktheater, Film und Werbemusik.“ (https://www.anselmwild.com/vita/)
Sein besonderes Interesse gilt den Songs von Udo Lindenberg, dem er auch gesanglich nacheifert als Frontman der Lindenberg-Tribute-Band „Keine Panik, die bei größeren Events in Septett-Besetzung auftritt. Warum er als eine Art „Lindenberg-Double“ auftritt, ohne dies aber sein zu wollen und warum er dennoch Udos Stimme imitiert und zwar in einer Weise, dass man auch am 7. Dezember mit geschlossenen Augen glauben konnte, Udo höchst persönlich würde auf der kleinen Rebell(i)schen Studiobühne stehen, dazu äußerte sich Anselm Wild
im Interview nach der Show.
Im zweiten Teil, der verschiedenen Udo-Cover-Versionen ohne Weihnachtsbezug gewidmet war, hatte Nadine Wopp einen eigenen Auftritt und sang drei Lieder aus ihrem Solo-Debütalbum „Komm nach Hause“ – begleitet nur zum einfühlsamen und ausdrucksstarken Pianospiel von Markus Giegerich.
Neben „Die Zeit heilt“ und dem Titelstück ihres Albums „Komm nach Hause“ sang sie ihren Song „Wunschkonzert. Hier zu hören als Studioaufnahme mit kompletter Band.
In der Schluss-Offensive drehte das Trio nochmal richtig auf und wusste das Publikum zu begeistern: