Eine Dokumentation 1965-1982-1998-2014-2022 | Bilingual Deutsch/Englisch

Alle fünf Konzerte der Rolling Stones in der Waldbühne von 1965 bis 2022 werden in diesem Buch dokumentiert – mit Kommentaren, Berichten von Zeitzeugen, zahlreichen Abbildungen und unveröffentlichten z.T. ganzseitigen Farbaufnahmen.
Produktform: Hardcover
Abmessungen: Höhe: 30,0 cm / Breite: 21,7 cm / Tiefe (Dicke): 1,80 cm
Gewicht: 990 g
Seitenanzahl: 180
Produktinhalt: Texte (Deutsch/Englisch), 14 Kapitel / 172 Fotos
Textautoren: Olaf Boehme, Gerd Coordes, Uli Kniep, Volker Rebell, Axel Schumacher, Michael Sonntag
Fotografen: Evelyn Adam, Neil Ebden, Silas Demel, Birgit Dollmeier, Gerd Coordes, Andreas Laloi, Frank Wehner, Dirk Wengler, Peter Zehner, Markus Zepf
Impressum
© Verlag Volker Rebell Medien e.K., Oberursel, Offenbach
Alle Rechte vorbehalten / all rights reserved
Dezember 2025
Graphische Gestaltung, Layout: Gerd Coordes
ISBN 978-3-9815456-4-7
Der gebundene Buchhandelspreis beträgt € 39,-.
Das Buch (gerne signiert und mit Widmung) kann auch hier direkt bezogen werden (Versandkosten € 3,40) über bestellung@volker-rebell.de

Klappentext bzw. Text auf der Rückseite des Buches "Rolling Stones Waldbühne Berlin":
Die Berliner Waldbühne ist eine der schönsten Freilichtbühnen Europas. Nach dem Krieg wurde sie als Freilichtkino, als Spielort für die Berlinale und als Austragungsort für Boxkämpfe sowie für Rockkonzerte genutzt. Während der ersten Deutschland-Tournee der Rolling Stones vor 60 Jahren kam es dort zu Krawallen und Sachbeschädigungen, so dass die Bühne für längere Zeit nicht mehr genutzt werden konnte. Erst 1982 kehrten die Rolling Stones auf die Waldbühne zurück. In den Jahren 1998, 2014 und 2022 traten sie dort drei weitere Male auf. Alle fünf Konzerte der Rolling Stones in der Waldbühne sind in diesem Buch im Spiegel der Presse sowie Berichten von Zeitzeugen, zahlreichen Abbildungen und z.T. ganzseitigen sowie überwiegend unveröffentlichten Farbaufnahmen dokumentiert.

Produktbeschreibung
Die Berliner Waldbühne ist eine der schönsten Freilichtbühnen Europas. Sie wurde im Rahmen der Olympischen Spiele 1936 errichtet. Nach dem Krieg wurde sie als Freilichtkino, als Spielort für die Berlinale und als Austragungsort für Boxkämpfe sowie für Rockkonzerte genutzt. Während der ersten Deutschland-Tournee der Rolling Stones vor 60 Jahren kam es dort zu Krawallen und Sachbeschädigungen, so dass die Bühne für längere Zeit nicht mehr genutzt werden konnte.
Erst 1982 kehrten die Rolling Stones auf die Waldbühne zurück. Der Veranstalter Peter Schwenkow hatte mit der damaligen Firma concept concept die exklusiven Nutzungsrechte erworben und das Zeltdach installieren lassen. In den Jahren 1998, 2014 und 2022 traten die Rolling Stones drei weitere Male dort auf.
Alle fünf Konzerte der Rolling Stones in der Waldbühne wurden von den Olaf Boehme und Gerd Coordes im Spiegel der Presse mit Berichten von Zeitzeugen, zahlreichen Abbildungen und unveröffentlichten z.T. ganzseitigen Farbaufnahmen zu einer Dokumentation „Rolling Stones Waldbühne Berlin“ in Deutsch und Englisch veröffentlicht. Die Autoren Olaf Boehme aus Bautzen und Gerd Coordes aus Rödermark nennen sich in Anlehnung an die Glimmer Twins – unter diesem Namen agieren Mick Jagger und Keith Richards seit über 60 Jahren als Komponisten- und Produzenten-Duo – auch The Writing Twins. Gemeinsam veröffentlichten sie mit dieser Dokumentation inzwischen ihr achtes Werk.
Der ehemalige HR-Moderator und Betreiber der „Rebell(i)schen Studio-Bühne in Offenbach Volker Rebell schreibt dazu in seinem Vorwort: „Die Stones und ihre Musik waren damals eine Bedrohung für die konservativ-biedere Gesellschaft. Und die sie repräsentierenden Medien zogen über die Langhaarigen und ihre ´ungehobelte Hottentotten-Musik´ her. Ihr Aussehen sei skandalös und ungepflegt. Zügellos, aufsässig und provokativ sei der Lärm, den sie sich auch noch erdreisten ´Musik´ zu nennen“.
In diesen für Beat-Anhänger nicht einfachen Zeiten machten sich zwei Primanerinnen aus Hofgeismar auf den Weg nach Münster, um dort die Rolling Stones auf ihrer ersten Deutschland-Tournee zu treffen. Auch wenn sich diese „Privataudienz“ bei den Stones nicht in der Waldbühne, sondern in Münster/Westfalen zugetragen hat, war sie wohl einmalig auf der Welt und ist daher ebenfalls mit seltenen Fotos dokumentiert.
Was bis vor wenigen Jahren nicht bekannt war, dass auf einem dieser Aufnahmen eine junge Dame abgebildet ist, die in einem Presseartikel als Mick Jaggers Freundin bezeichnet wurde.
Mick Jagger soll darüber sehr verärgert gewesen sein, sodass nur mit einer Gegendarstellung die Tournee fortgesetzt wurde.
Der Berliner Axel Schumacher berichtet von seinen Eindrücken in der Waldbühne 1965 und geht u.a. der Frage nach, ob der Auftritt der Rolling Stones tatsächlich vorzeitig beendet wurde, was bis heute gebetsmühlenartig von den Medien nach wie vor verbreitet wird.
1982 war Axel Schumacher ebenfalls in der Waldbühne dabei. Seine Erinnerungen beschränken sich nicht nur auf das Konzert, sondern auch auf das Anstehen beim Ticketverkauf und anhand von Presseartikeln auch das Partyleben im West-Berliner Europa Center nach der Show, wo Finanzmanager Prinz Rupert von Loewenstein für die Rolling Stones einen Nacht-Club gemietet hatte.
Olaf Boehme widmet sich u.a. dem Thema „Beat-Inferno von Berlin“ und den Folgen für die Jugend in der ehemaligen DDR nach den Ausschreitungen in der Waldbühne. Olaf Boehme, Jahrgang 1965, erlebte die Rolling Stones erst nach der Wende. Für ihn war das Konzertereignis # 1 die Waldbühne 1998.
Im selben Jahr stellte Gerd Coordes im Rahmen einer Ausstellung sein erstes Buch „Rolling Stones in Germany“ im Tip-Verlag in Berlin vor und erlebte mit zahlreichen Fans die Enttäuschung über den abgesagten Start der „Bridges To Babylon-Tour“ in Berlin, da Keith Richards von der Leiter gefallen war.
Ein langjähriger Security-Fahrer begleitete 2014 Charlie Watts bei seinen Ausflügen in Berlin und berichtet von der Ankunft der Rolling Stones mit der VIP-Boing 737-400 auf dem noch nicht offiziell eröffneten BER. Für Charlie Watts war es der letzte Auftritt in der Waldbühne, da er am 24. August 2021 überraschend verstarb.
Zum Waldbühnen-Konzert 2022 kam der Musikjournalist Uli Kniep aus Bad Nenndorf angereist und berichtete für den NDR. Kniep schilderte Mick Jaggers Äußerungen zum BER: „Ein Schnäppchen für sieben Milliarden EUR“, der offensichtlich von den Querelen über die Finanzierung des Flughafens ebenso wie vom Neun-Euro-Ticket Bescheid wusste.
Alle von ihm befragten Zuhörer waren sich an diesem Abend einig, dass sie wahrscheinlich den letzten Auftritt der Rolling Stones in der Waldbühne gesehen haben könnten.

Leseprobe
Aus dem Vorwort von Volker Rebell
„Rolling Stone Blues“ – das liest sich wie ihr Markenzeichen und klingt nach der musikalischen Essenz der Bluesrock-Institution The Rolling Stones. Der zwölfte und abschließende Song des Albums „Hackney Diamonds“ trägt den Titel „Rolling Stone Blues“ und ist eine Coverversion von Muddy Waters. Hier liegen die prägenden Wurzeln der Stones: im Delta-Blues von Muddy Waters, Howlin‘ Wolf und Robert Johnson. 1950 hatte Muddy Waters diesen traditionellen Folk-Blues aufgenommen, dessen Entwicklungsgeschichte bis in die 1920er Jahre des Mississippi-Deltas zurückgeht. Der Text lebt von der blues-typischen Konnotation des Double-Talk: „Ich wünschte, ich wäre ein Wels und würde schwimmen im tiefen blauen Meer. Dann hätte ich all die gutaussehenden Frauen, die nach mir fischen. Als ich zum Haus meines Babys ging, und ich mich auf ihre Stufe setzte, sagte sie: ‚Jetzt komm schon rein, mein Mann ist gerade gegangen‘.“
Mick Jagger singt und spielt die Blues-Harp, Keith Richards die Folkblues-Gitarre. Das ist alles. Und das machen sie gut. Die unterschwellige Botschaft dieser Duo-Aufnahme lautet: Jagger/Richards und der Blues – das sind die Basics. Und das reicht, um das Phänomen Rolling Stones zu definieren.
Und später heißt es noch im Text: „Meine Mutter sagte es meinem Vater,
kurz bevor ich geboren wurde. Sie sagte: ‚Ich bekomme einen Jungen, er wird ein rollender Stein sein‘.“
61 Jahre nach Band-Gründung zollen Jagger/Richards dem afroamerikanischen Blues Respekt mit ihrer Referenz auf McKinley Morganfield alias Muddy Waters, der ihrer Band den Namen gab – damals im Juli 1962, bei ihrem ersten Auftritt im Londoner Marquee-Club. Und auch heute sind sie noch immer unterwegs auf ihrer Mission, den Blues zu verkünden, so wie sie es schon im April 1964 taten, als ihr Debütalbum erschien mit neun Coverversionen von Songklassikern, die allesamt aus blues-bezogenen Stilformen stammen: Rhythm’n’Blues von Willie Dixon und Jimmy Reed, Soul von Holland-Dozier-Holland/Marvin Gaye und schwarzer Rock’n’Roll der Marke Chuck Berry und Bo Diddley.
Der Sound ihres Plattenerstlings war für die damaligen Hörgewohnheiten sehr rau, ruppig und rotzig und verschreckte nicht wenige unerfahrene Hörer. Von den Beatles und anderen Beat-Bands jener Tage war man zwar schon einiges gewöhnt, aber der Sound der Stones klang noch um einige Härtegrade schärfer, härter und energischer. Das war eine bewusste Entscheidung und deckte sich mit ihrem Image der Bad Boys, die eher zum Krawall aufspielen wollten als zum Tanztee.
Nachahmung oder Neubearbeitung?
Frech und forsch und mit einer gehörigen Portion Professionalität und Selbstbewusstsein spielten die blutjungen Stones die Songs ihres ersten Albums quasi in Liveatmosphäre im Januar und Februar 1964 in den Londoner Regent Sound Studios ein – unter einfachsten technischen Bedingungen, in einem kleinen Studioraum, der nicht größer als ein Wohnzimmer war und als Aufnahmegerät nur über eine primitive Zweispur-Bandmaschine verfügte. Dicht gedrängt standen alle fünf Stones nebeneinander: Mick Jagger, Keith Richards, Brian Jones, Bill Wyman und Charlie Watts und spielten alle Titel über die aufgestellten Mikrofone und direkt über ein kleines Mischpult auf das Tonband des Aufnahmegeräts. Dass diese Aufnahmeprozedur recht flott und ziemlich fehlerfrei vonstattenging, lag daran, dass die Stones nur Songs ihres Bühnenprogramms einspielten. Und weil sie in den Wochen zuvor sehr viele Konzerte gegeben hatten, waren sie bestens eingespielt. Alle neun Coverversionen waren keine kopierende Nachahmungen der Originale, sondern echte, eigenständige Neubearbeitungen. Die Stones machten sich diese Fremdkompositionen zu eigen und drückten diesen Titeln ihren eigenen Stempel auf – einschließlich einer gehörigen Portion Provokation, wenn Mick Jagger z.B. unmissverständlich sein sexuelles Bedürfnis kundtat und lautstark balzend Liebesdienste einforderte. In ihrer Fassung der zweifelsfrei anzüglichen Blues-Nummer von Willie Dixon „I Just Want to Make Love to You“, die sie, ganz anders als im Original, in einem Höllentempo spielten und mit einer druckvollen Dringlichkeit interpretierten, machten die Stones klar, dass sie von ihrem Mädel etwas ganz anderes wollten als die scheinbar biederen Beatles mit ihrem kreuzbraven „I Wanna Hold Your Hand“. Die Stones wollten sich nicht lange mit Händchen-halten aufhalten. Was sie wollten, forderte Mick Jagger direkt und ungeschminkt: „Ich will mit dir Liebe machen“.
Gut 60 Jahre später provozieren die Stones nach wie vor gerne mit derben Zeilen wie dieser: „You think I'm your bitch. I'm fucking with your brain, yeah“ („Du denkst, ich bin deine Schlampe, ich ficke mit deinem Gehirn“) singt Mick Jagger im punk-orientierten Song „Bite My Head Off“ aus dem Album „Hackney Diamonds“, erschienen im Oktober 2023.
Ja, auch im Alter darf noch etwas Provokation sein.
