Little Feat und Lowell George: Eine Legende lebt weiter

Band-Gründer Lowell George wäre am 13. April 80 Jahre alt geworden. Seine Band Little Feat veröffentlicht im Mai ein neues Studioalbum „Strike Up The Band“

Der Podcast zur Radio-Sendung

 

Am 13. April 2025 hätte Lowell George, der Gründer und einstige kreative Kopf der legendären US-amerikanischen Rockband Little Feat, seinen 80. Geburtstag feiern können. Er starb überraschend am 29. Juni 1979 an einem Herzinfarkt im Alter von 34 Jahren, nur wenige Wochen nachdem sein erstes Soloalbum „Thanks I’ll Eat It Here“ erschienen war. Er hatte sich damals nicht gänzlich von Little Feat getrennt, wollte aber seine eigenen musikalischen Vorstellungen mit einem Soloalbum und einer Solotour verwirklichen. Ohne Lowell George, den Frontmann, hervorragenden Sänger, begnadeten Slide-Gitarristen und ausgezeichneten Songschreiber tat sich die nun mehr oder wenige kopflose Band Little Feat anfänglich schwer. Doch in neuer Besetzung ging es – mit kurzzeitigen Unterbrechungen – bis heute weiter. Für den 9. Mai 2025 kündigte die neu formierte Band ein neues Album „Strike Up The Band“ an, das von der US-Presse bereits mit Vorschusslorbeeren bedacht wurde.
Little Feat und das Erbe von Lowell George leben weiter. Das ist das Thema dieser Kramladen-Ausgabe.
Die Band, die Lowell George ins Leben rief und nachdrücklich prägte, bleibt bis heute mit ihrer charakteristischen Mischung aus Rock, Funk, Blues, Country, Americana und New Orleans-Jazz eine der einflussreichsten und originellsten Bands Nordamerikas.

 

Little Feat 1975 (Foto Warner, public domain)

 

Der Ursprung von Little Feat: Ein visionärer Traum

Little Feat wurde Ende 1968 in Los Angeles gegründet, als Lowell George, der zuvor in Frank Zappas Hausband Mothers Of Invention Mitglied war, sich entschloss, mit einer eigenen Band ein neues Musikkonzept zu entwickeln, das es bislang noch nicht gab. Lowell George, der vor allem für seinen einzigartigen Slide-Gitarrenstil und seine rauchige, markante Stimme bekannt war, wollte eine Gruppe ins Leben rufen, die alle seine musikalischen Einflüsse vereinte und zugleich etwas Neues und Ungehörtes zu bieten hatte. Inspiriert von Blues, Soul, Rock ’n’ Roll und den Rhythmen der Stilschmelze von New Orleans, fand er mit den anderen Bandmitgliedern wie Bill Payne (Tasteninstrumente), Paul Barrére (Gitarre) und Richie Hayward (Schlagzeug) eine Besetzung, die diese Vision teilen würde.

Das Debütalbum „Little Feat“ (1970) war zwar kein kommerzieller Erfolg, aber es etablierte die Band als ein außergewöhnliches musikalisches Kollektiv, das sich jenseits der gängigen Konventionen bewegte. Der Durchbruch kam dann schrittweise mit dem Alben „Sailin’ Shoes“ (1972), „Dixie Chicken“ (1973) und „Feats Don’t Fail Me Now (1974), die sowohl Kritiker als auch Fans begeisterten und die Band in die obere Liga der US-Rockszene katapultierte.

 

Lowell George (Foto: Jean-Luc, CC BY-SA 2.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0>, via Wikimedia Commons)

 

Lowell George: Der Herzschlag der Band

Lowell George war nicht nur der Frontmann von Little Feat, sondern auch der kreative Kopf, der der Band ihre charakteristische Identität verlieh. Als Hauptkomponist und Produzent der ersten Alben schuf er Songs, die tief in den amerikanischen Musiktraditionen verwurzelt waren, aber auch eine moderne und experimentelle Klangwelt erschufen. Das dritte, bereits genannte Album „Dixie Chicken“ war vielleicht das beste Beispiel für Georges Vision: ein Album, das eine vielfältige Mischung aus funky Rhythmen, bluesigen Gitarrenriffs und jazzigen Improvisationen bot. Titel wie „Fat Man in the Bathtub“ und das Titelstück „Dixie Chicken“ stiegen zu klassischen Rockhymnen auf.

 

Dixie Chicken (Albumcover)

 

Doch trotz des musikalischen Erfolgs, den Little Feat in den 70er Jahren erlebte, war Lowell Georges Leben von persönlichen und gesundheitlichen Herausforderungen überschattet. Die Last der kreativen Verantwortung und die ständigen Tourneen führten zu einem intensiven Lebensstil, der schließlich zu seinem frühen Tod führte. Hepatitis, Übergewicht und seine mehrjährige Kokain-Abhängigkeit wurden als mögliche Ursache für den tödlichen Herzinfarkt mit 34 Jahren genannt.

 

 

Der Aufstieg der Legende: Ein Blick zurück

Trotz des Verlusts von Lowell George gab Little Feat nie auf. Die Band setzte ihre Reise fort, zunächst unter der Führung von Bill Payne und Paul Barrére, und erlebte in den folgenden Jahrzehnten immer wieder kreative Höhepunkte. Die Band entwickelte sich weiter, ohne jedoch jemals die Wurzeln zu vergessen, die Lowell George gelegt hatte. In den Jahren nach Georges Tod wurde Little Feat weiterhin von Generationen von Fans gefeiert, die sowohl die Musikalität als auch den rebellischen Geist der Band schätzten.

 

Strike Up The Band (Albumcover)

 

Neues Album, neues Kapitel: „Strike Up The Band“

Im Mai 2025, genau 46 Jahre nach Georges Tod, präsentiert Little Feat mit „Strike Up The Band“ ihr neues Studioalbum. Mit diesem ihrem ersten Album in neuer Besetzung, nachdem auch Gitarrist Paul Barrére gestorben war, zeigt sich die Band erneut in guter kreativer Verfassung. Während das Album sicherlich an die eigene Tradition, die von Lowell George geprägt war, anknüpft, bringt es gleichzeitig frische Ideen und ein modernes Klangbild mit sich. Die neuen Mitglieder – Musiker, die in der Szene einen Namen haben und die Bandtradition mit frischem Wind anreichern – tragen dazu bei, dass „Strike Up The Band“ ein spannender und unverwechselbarer, weiterer Schritt in der Geschichte von Little Feat sein wird. Die vereinbarte große Nordamerikatournee, die im Mai beginnt und bis ins Frühjahr 2026 andauern wird, zeugt vom aktuellen Stellenwert und der ungebrochenen Attraktivität der musikalischen Institution Little Feat.

 

Waiting for Columbus (Albumcover)

 

Die Playlist zur Sendung „Little Feat und Lowell George: Eine Legende lebt weiter“

Artist / Track / Album / Label
1. L. Shankar / Darlene (Kramladen-Themamusik) / Touch Me There / Zappa Records
2. Little Feat / Rocket In My Pocket / Waiting for Columbus / Warner, Rhino
3. Little Feat / Dixie Chicken / Dixie Chicken / Warner
4. Little Feat / Too High To Cut My Hair / Strike Up The Band / Megaforce

 

 

5. Little Feat / Time Loves A Hero / Time Loves A Hero / Warner
6. Little Feat / Apolitical Blues / Feats Don’t Fail Me Now / Warner

 

Feats Don't Fail Me Now (Cover)

7. Little Feat / Willin‘ / Sailin‘ Shoes / Warner
8. Lowell George / 20 Million Things / Thanks I’ll Eat It Here / Warner

Thanks I'll Eat It Here-Cover

9. Robert Palmer / 20 Million Things / Rhythm & Blues / Eagle Records
10. Lowell George / Two Trains / Thanks I’ll Eat It Here / Warner
11. Little Feat / Midnight Flight / Strike Up The Band / Megaforce
12. Little Feat / Fat Man In The Bathtub / Dixie Chicken / Warner

 

 

Die Sendung „Little Feat und Lowell George: Eine Legende lebt weiter“ läuft in ByteFM am 10.04. um 23 Uhr und am 12.04.25 um 14 Uhr, wird von Antenne Mainz über DAB+ und UKW am 10.04. um 23 Uhr und 13.04.25 um 22 Uhr ausgestrahlt – und läuft in Radio-Rebell vom 11. bis 13.04.25, jeweils um 22 Uhr.

Der Zusammenschnitt der Sendung „Little Feat und Lowell George: Eine Legende lebt weiter“ ist als Podcast hier zu hören:

 

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