beim Open Air-Festival „Parkside im Hof“ am 22.08.2020
BERICHT zum Konzert am:
Sa 22.08.2020, 19 Uhr: Open Air Festival „Parkside im Hof“
63065 Offenbach, Friedhofstraße 59
Die Rebell(i)sche Studiobühne präsentierte:
Die Lonely Hearts Club Band und die „Beatles-Essenz“: definitive Beatles-Songklassiker aus zehn Alben mit Song-für-Song-Kommentierung
Unser Song-Programm am 22.08. war überschrieben: „60 Jahe Beatles“ Wir spielten – und ich kommentierte – einige der wichtigsten Songs aus 10 Alben von 1963 bis 1970. Und dies waren die Beteiligten an diesem Abend, zunächst die Musiker der erweiterten Lonely Hearts Club Band, in einer Besetzung, die nur für dieses Programm zusammengefunden hat:
LHCB-Bandleader, Sänger, Gitarrist und Bassist Axel Weimann,
LHCB-Urmitglied, Sänger, Gitarrist und Bassist Günter Kreutzkamp,
ein alter Freund der LHCB: Sänger, Gitarrist und Bassist Martin Grieben
- und als Schlagzeuger konnten wir gewinnen den langjährigen Drummer der Beatles Revival Band Gilbert Foede.
Die schöne Bühnendekoration mit den Beatles-Porträts hatten wir Gerd Coordes zu verdanken, der auch für alle Fotos in diesem Konzertbericht verantwortlich ist.
Und der Mann für die erlesene Tonabmischung und den edlen Sound war Tonmeister Niels Reckziegel, unterstützt von seinem Kollegen, Tonmeister Sebastian Müller
Ich sollte und wollte bei diesem Programm eigentlich nicht nur der Kommentator/Moderator sein, der zu jedem Song Hintergrundinformationen liefert und durchs Programm führt, sondern wollte auch einer der Hauptsänger des Abends sein. In Absprache mit den Mitmusikern hatte ich ein Songprogramm zusammengestellt, das vor allem bedeutende Songs von John Lennon enthielt, die ich alle singen wollte. Der Grund: The Cheats, die Offenbacher Beatband (1963-69), die viele Beatles-Songs nachgespielt hatte, wobei ich als Gitarrist und Sänger in die Rolle meines Helden John Lennon geschlüpft bin und entsprechend alle Lennon-Songs im Repertoire der Cheats gesungen habe. Daran wollte ich am 22.08. anknüpfen und vor heimischem Publikum an die Cheats erinnern und damit auch an die beat-begeisterte Jugendszene Mitte der 60er Jahre in und um Offenbach, wo es damals sage und schreibe knapp 50 verschiedene Beatbands gab.
Aber daraus wurde leider nix. Jedenfalls war ich als Sänger ein Totalausfall, weil meine Gesangstimme, erkältungsbedingt, nicht verfügbar war. Die rabenschwarze Krächzstimme war geradeso noch für meine Kommentare akzeptabel. Was für ein Jammer für mich. Als „running gag“ zog sich dann durchs ganze Programm, dass mir bei der Ansage eines Lennon-Songs immer wieder rausrutsche: „ich hätte so gerne mitgesungen“
Gerade wurde ja das 60-jährige Bühnenjubiläum der Beatles gefeiert. Am 17. August 1960 traten die späteren Fab Four zum ersten Mal unter dem Namen The Beatles auf - und zwar im Rotlichtviertel von Hamburg und dort im Club Indra, der eigentlich eine Striptease-Bar war. Wie waren die Beatles da nur reingeraten? Und wie sind sie da wieder rausgekommen? z.B, auf allen Vieren mit einer Klobrille um den Hals – das ist so eine der vielen Anekdoten. Aber vor allem sind sie aus ihrer Hamburger Zeit rausgekommen als eine richtig gute, wenn nicht sogar die damals führende Live-Band im Übergang vom Rock’n’Roll zum britischen Beat. Das machten Sie schon mit Ihrem Debütalbum „Please Please Me“ hörbar, das im April 1963 veröffentlicht wurde, In einer Rekordzeit von nur 12 Stunden hatten die Beatles das Album aufgenommen. Sechs Cover-Versionen und acht Eigenkompositionen enthält das Album. Alleine diese Zahl von 8 eigenen Songs war zu jener Zeit eine kleine Revolution. Schon gleich beim ersten Titel des Albums rockte die Band ungestüm und voller Lebenslust. Und Pauls Vorzähler bei der Aufnahme von „I Saw Her Standing There“ „one, two, three“ klang beim Wort „four“ wie das böse F-Wort.
Auch unser Programm begann mit dem vornehmlich von Paul McCartney geschriebenen Rocker „I saw her standing there“, gesungen von Martin.
Von „I Saw Her Standing There und „Twist And Shout“ aus dem ersten Album „Please Please Me“ über „Yesterday“ aus dem Film „A Hard Day’s Night“ bis „Across The Universe“ aus dem letzten Album „Let It Be“ wollten wir die Magie und die Essenz der definitiven Beatles-Songklassiker an diesem Abend feiern.
Etliche ihrer wichtigsten und berühmtesten Songs aus den 10 Alben „Please Please Me (März 1963), „A Hard Day’s Night“ (Juni 1964), „Beatles For Sale“ (November 1964), „Help“ (August 1965), „Rubber Soul“ (Dezember 1965), „Revolver“ (Juli 1966), „Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band“ (Mai 1967) „The Beatles/White Album“ (November 1968), „Abbey Road“ (September 1969) und „Let It Be“ (Mai 1970) standen auf unserer Setlist. Das meiste haben wir auch geschafft. Aber aus Zeitgründen kamen wir dann leider nicht über das Weiße Album hinaus. Woran lags? Waren meine Zwischentexte zu lang, oder hatten wir (also ich) einfach viel zu viele Songs eingeplant. Wahrscheinlich beides ...
Aber dem wunderbaren Beatles-Album „Rubber Soul“ vom Dezember 1965 konnten wir uns mit 3 Songs ausführlicher widmen. Alle drei („Nowhere Man“, „Norwegian Wood“ und „Girl“) waren Lennon-Songs und waren entsprechend für mich als Lead-Sänger reserviert, weil ich diese Songs Auch schon seligen Zeit der Cheats gesungen hatte ... aber, es sollte nicht sein, dabei hätte ich doch so gerne ...
„Nowhere Man“ sang Martin - und er hat es prima gemacht
Ich litt darunter, dass ich nicht singen konnte, hatte mich doch schon seit Wochen auf diesen Abend gefreut. Aber unserem Publikum am 22.08. konnte es herzlich egal sein, wer da jetzt sang, Hauptsache er hat es gut gemacht. Und der begeistere Applaus bewies, dass Ersatzsänger Martin seine Sache ausgezeichnet gemacht hatte.
Das trifft nicht minder auf Günter zu, der den Lead-Gesang beim Lennon-Song „Norwegian Wood“ übernahm. das folgende Video beginnt mit einem Teil meiner Anmoderation und endet mit einem Ausschnitt aus dem McCartney-Song „Yellow Submarine“, gesungen von Gilbert.
Der größte Frust an diesem schönen Sommerabend mit den großartigen und zeitlosen Songs der Beatles war, dass ich in einer nacht- und Nebel-Aktion 50 Gäste wieder ausladen musste. Unser Beatles-Abend war sein Tagen mit der bis dato maximal erlaubten Teilenehmerzahl von 150 ausverkauft. Doch am Freitag Nachmittag (21.08.) als wir mit dem Soundcheck des Konzerts der Stones-Tributeband Glitter Twins und dem gemeinsamen Programm der kommentierten Vorstellung des Stones-Albums „Let It Bleed“ beschäftigt waren, kam die überraschende Order: ab sofort sind nur noch 100 „Teilnehmer“ pro Konzert gestattet. Wegen der bedenklich steigenden Infektionszahlen sah sich die Stadt Offenbach gezwungen, die Corona-Auflagen zu verschärfen. Am Freitag Abend durften zum „Let It Bleed“-Konzert der Glitter Twins noch 130 Konzertbesucher das Gelände betreten. Etwas anderes war ja um diese Uhrzeit auch nicht machbar. Etliche der Konzertbesucher dürften bereits zum Festivalort unterwegs gewesen. Und am Eingang 30 Konzertbesuchern den Einlass zu verwehren, das hätte wegen der unvermeidbaren Diskussionen, der zu recht erbosten Proteste und der kaum einzuhaltenden Abstandswahrung zu einer erheblichen Ansteckungsgefahr führen können.
Aber tags drauf, am Samstag kam die klare Ansage, entweder 50 der 150 Ticketkäufer wird abgesagt, oder die gesamte Veranstaltung ist nicht durchführbar.
Also musste ich in der Nacht von Freitag auf Samstag erst einmal die Teilnehmerliste besorgen. Die erste, die ich erhielt, enthielt neben den Namen vorwiegend postalische Adressen, etliche Telefon-Nummern und nur ganz wenige EMail-Adressen. Ich will hier mit dieser Story niemand langweilen. Aber es war wirklich eine nächtliche Tortur, 50 Ticketkäufer ausfindig zu machen und ihnen absagen zu müssen. Das war der größte Frust des ganzen Festivals für mich.
Hier folgt noch ein drittes Video vom Beatles-Abend am 22.08., Ausschnitte aus zwei schönen Live-Fassungen, zum einen von „A Day In The Life“ vom Sgt Pepper-Album, gesungen von Günter und zum anderen vom White Album-Song „While My Guitar Gently Weeps“, gesungen ebenfalls von Günther. Lead-Gitarre: Axel