Vor 50 Jahren, am 18. Oktober 1974 erschien das 12. Studioalbum der Rolling Stones mit dessen Titelüberschrift sie einen ihrer plakativsten Slogans in die Popwelt hinausposaunten. Es lohnt sich, dieses berühmte Album zum 50-jährigen Jubiläum wieder anzuhören. Es ist eines der großen, wenn auch nicht der ganz großen Alben der Stones, das aber in die Geschichte einging, allein wegen des prägnanten Slogans, der für die Ewigkeit gemacht ist: „It’s Only Rock’n’Roll but I like it.“
Dieses populäre Stones-Album „It’s Only Rock’n’Roll“ gilt als das letzte große Album ihrer klassischen Phase, deren Höhepunkte von Alben wie „Beggars Banquet“ (1968), „Let It Bleed“ (1969), „Sticky Fingers“ (1971) und „Exile On Mainstreet“ (1972) geprägt waren. „It’s Only Rock’n’Roll“ war das letzte Album, an dem der Gitarrist Mick Taylor beteiligt war – für ihn kam Ronnie Wood in die Band. Und es war das erste Album (nach „Their Satanic Majesties Request“), das die beiden Hauptsongschreiber Mick Jagger und Keith Richards selbst produzierten und dabei ihr Pseudonym „The Glimmer Twins“ nutzten. Ihr früherer Erfolgsproduzent Miller hatte bei diesem Album nichts mehr zu sagen. Das Regiment hatten nun Mick Jagger und Keith Richards übernommen. Und weil Keith Richards zur damaligen Zeit oft mehr mit seinen Drogen und deren Auswirkungen beschäftigt war als mit seiner Musik, war zumeist Mick Jagger der Chef im Ring, das ließ er machohaft in so manchem Text des Albums auch heraushängen.
Außer dem Titelstück enthielt das Album keinen weiteren Song, der sich in die Ewigkeitsliste der wichtigsten Stones-Titel eingetragen hätte, doch in der Gesamtheit konnte das Album als eine weitere charakteristische Wertarbeit der Rolling Stones überzeugen. Der britische New Musical Express zählte das Album zu den besten im Katalog der Stones und kürte es zum zweitbesten Album des Jahres 1974.
Als das Album vor 50 Jahren erschien, gehörten die Stones längst zum etablierten Rock-Mainstream. Und angesichts des griffigen Slogans „It’s Only Rock’n’Roll“ stellten sich viele die Frage: Ist es nur Rock’n’Roll, was wir an den Stones mögen, oder nicht doch noch sehr viel mehr? Standen sie nicht mal für Aufsässigkeit, Protest, Gegenkultur? Was ist daraus geworden? „What can a poor boy do, except to sing for a rock and roll band?“ hieß es halb resignativ, halb entschuldigend im Song „Street Fighting Man“ (1968). Sechs Jahre später sang Mick Jagger achselzuckend, „es ist nur Rock’n’Roll, aber ich steh drauf“.

Playlist zur Sendung „It’s Only Rock’n’Roll But I Like It“
Artist / Track / Album / Label / Zeitplan

1. L.Shankar / Darlene (Kramladen-Themamusik) / Touch Me There / Zappa Records /

2. The Rolling Stones / If You Can’t Rock Me / It’s Only Rock’n’Roll / Rolling Stones Records

3. The Rolling Stones / Ain’t Too Proud To Beg / It’s Only Rock’n’Roll / Rolling Stones Records

4. The Rolling Stones / It’s Only Rock’n’Roll / Ronnie Woods original home recording with David Bowie

5. The Rolling Stones / It’s Only Rock’n’Roll / It’s Only Rock’n’Roll / Rolling Stones Records

6. The Rolling Stones / Till The Next Goodbye / It’s Only Rock’n’Roll / Rolling Stones Records

7. The Rolling Stones / Time Waits Fo No One / It’s Only Rock’n’Roll / Rolling Stones Records

8. The Rolling Stones / Luxury / It’s Only Rock’n’Roll / Rolling Stones Records

9. The Rolling Stones / If You Really Want To Be My Friend / It’s Only Rock’n’Roll / Rolling Stones Records

10. The Rolling Stones / Fingerprint File / It’s Only Rock’n’Roll / Rolling Stones Records

Die Sendung „It’s Only Rock’n’Roll But I Like It“ wird von Antenne Mainz über DAB+ und UKW ausgestrahlt: am Do 17.10.24 um 23 Uhr und am So 20.10.24 um 22 Uhr. In Radio-Rebell läuft die Sendung am Fr 18., Sa 19. und So 20.10., jeweils um 22 Uhr.

Den Zusammenschnitt der Sendung „It’s Only Rock’n’Roll But I Like It“ kann man als Podcast hier hören: