Die renommierteste deutsche Zappa-Tribute-Band FRANK OUT! ging hervor aus der ersten wichtigen Zappa-Band in Deutschland: Sheik Yerbouti (1992 - 2011). 2014 taten sich vier Original-Mitglieder von Sheik Yerbouti mit zwei neuen Musikern zusammen und gründeten FRANK OUT!
Das Konzert beim Open Air-Festival „Parkside im Hof 2022“ eröffneten FRANK OUT! mit dem Titelstück des Frank Zappa-Soloalbums „Zoot Allures“, das 1976 veröffentlicht wurde.

Als Schwerpunkt ihres Konzertes spielte das Sextett FRANK OUT! das komplette Album „Over-nite Sensation“, das im September 1973 von Frank Zappa & The Mothers erschien. Nach dem Vorläuferalbum „The Grand Wazoo“ mit großorchestralem Jazzrock war „Over-nite Sensation“ wieder eine Hinwendung zum Rock-Song-Konzept, aber komplex arrangiert, ideenreich ausgearbeitet und handwerklich perfekt ausgeführt. Einzelne Passagen überschlagen sich schier an Esprit, aberwitzigen Details, an flapsiger Virtuosität und lässiger Brillanz. Durch alle Songs zieht sich Zappas besonderer Humor, sein Spott und pointierter Witz – und seine Neigung zu anstößigen Texten und sexuellen Anspielungen, die sich in fast jedem Album-Song finden. Mit Ausnahme des Schluss-Titels „Montana“.

Frank Zappa zeigt sich im Song „Montana“ mal wieder als sarkastischer Spötter. Denn er verkackeiert die Wildwestromantik und Cowboyklischees im Text genüsslich. Der Ich-Erzähler träumt davon, nach Montana zu ziehen, um dort Zahnseide anzubauen und ein Zahnseide-Tycoon zu werden, aber er würde auch Bienen züchten, nicht wegen des süßen Zeugs, sondern wegen des Wachses, das er einschmelzen würde. Und um die ganze Story noch absurder zu machen, sattelt der Text noch einiges drauf. Der Ich-Erzähler der Textstory plaudert drauflos, er würde dann auf einem Pferd reiten, einem kleinen winzigen Ross mit dem Namen „Mighty Little“. „Ein bißchen mickrig, um einen großen Sattel draufzuschnallen. Und auch wenn ihr das blöd findet, Leute“, so heißt es im Text, dann würde er wie ein Cowboy in die Morgendämmerung von Montana hineinreiten. Musikalisch ist Montana erneut ein arrangementtechnisches Wunderwerk mit großorchestralen Passagen, Jazzrock-Zitaten, vertracktesten melodischen und rhythmischen Figuren und inspirierten Gitarrenimprovisationen, die sich den üblichen Kategorien entziehen.
Der Song gehört zu den populären Zappa-Songs der 70er Jahre und wurde von Zappa und seinen diversen Begleit-Bands oft in Konzerten gespielt. Und auch die Zappa-Tribute-Band FRANK OUT! lieferte in bester Spiellaune eine gültige Interpretation von „Montana“ ab. Der Konzertmitschnitt vom 23. Juli enthält nur kurze Ausschnitte.

Alle Songs des Albums „Over-nite Sensation“ wurden von mir (Volker Rebell) im Konzert live kommentiert.

Weil Frank Zappa extrem hohe Ansprüche an die handwerklichen Fähigkeiten seiner Begleitmusiker stellte, galt es in der Szene als Ritterschlag, wenn Zappa einen Musiker für seine Begleitband auswählte und engagierte. Als Zappa-Musiker gehörte man zur Elite der Instrumentalisten.
Über welch hervorragende instrumentale Fähigkeiten die Musiker von FRANK OUT! verfügen, belegen die synchron gespielten Unisonoläufe im Song „Dancin’ Fool“ und die virtuosen Soli und Improvisationen im Titel „Florentine Pogen“, erstveröffentlicht im Zappa-Album „One Size Fits All“ von 1975

FRANK OUT! spielte am 23. Juli in ihrer aktuellen Besetzung:
Frontman, Gesang und Perkussion: Michael Fritsche

Keyboards, Gesang, Bandleader und Dirigent: Thomas Jung

Am Bass: Jürgen Kochler

Rhythmus- und Lead-Gitarre: „George“ Rademacher

Der Mann, der den Sound und die Technik der Zappa-Gitarre drauf hat: Gitarrist Kai Rothfuchs

Am Schlagzeug: Marco Steffen