Sa 13.04.2024, 19 Uhr, Rebell(i)sche Studiobühne, Biebererstr. 145A, Hinterhaus, 63071 Offenbach
Moritz Stoepel & Christopher Herrmann, Literaturtheater und Musik
Hermann Hesse: „Und allem Weh zum Trotz, bleib ich verliebt in die verrückte Welt“
Moritz Stoepel: Rezitation und szenische Darstellung, Gesang, Gitarre, Piano, Klangmalereien
Christopher Herrmann: Cello, Sounds
Radio-Konzert – Livemitschnitt für Radio-Rebell
Klangtechnik, Mitschnittaufnahme und Postproduktion: Tonmeister Niels Reckziegel
Eintritt: € 20,- [Ticketgebühr € 1,70] (Ticket kaufen: siehe unten, roter Button)
Oder: Ticket/Sitzplatz verbindlich reservieren und an der Abendkasse zahlen, Infos s.u.
«Der Traum ist das Loch, durch das du den Inhalt deiner Seele siehst, und dieser Inhalt ist die Welt, die ganze Welt, von Deiner Geburt bis heute….» (Hermann Hesse)
In diese unergründliche Welt der Sehnsüchte und Ängste, Erinnerungen und Visionen, Verwirrungen und Abgründe, Verführungen und Abschiede entführt der Schauspieler Moritz Stoepel mit Gedichten und Prosatexten von Hermann Hesse, umrahmt von eigenen Klängen und Vertonungen.
«Der Schauspieler erzählt von Gefühlen und Stimmungen, entwirft Bilder zwischen Realität und Fantasie. Magischer Zauber und nüchterne Realität stoßen sich im Raum – der Schauspieler löst Grenzen auf. … Was Hesse gemeint hat, bringt Stoepel auf die Bühne: Wirklichkeit ist dazu da, verzaubert zu werden.» (K. Schwehn, Montagnola, 2008)
Aktualisierung und Erweiterung dieser Konzertankündigung vom 09.04.2024:
„Und allem Weh zum Trotz, bleib ich verliebt in die verrückte Welt“. Dieser zuversichtliche Satz von Hermann Hesse formuliert die Kernbotschaft des neuen Hermann Hesse-Programms von Moritz Stoepel und Christopher Herrmann. Das Literaturtheater-Konzert mit sehr viel Musik und mit Lyrik und Prosatexten von Hermann Hesse ist hochgradig brisant und erstaunlich aktuell.
Wie umgehen mit dem Grauen der Kriege in der Ukraine, in Gaza? Ob Wegschauen hilft? Oder gar Verdrängen? Die Suche nach Auswegen, die Beschäftigung mit Perspektiven, die in den Texten von Hermann Hesse zu finden sind, stehen im Mittelpunkt der Textauswahl von Moritz Stoepel.
Erstaunlich, wie viel Wichtiges, Wegweisendes Hesse uns immer noch zu sagen hat – gerade in diesem, von Kriegen und Krisen geprägten Jahr 2024.
Durch die Erfahrungen im ersten Weltkrieg war Hermann Hesse zum entschiedenen Kriegsgegner geworden, befürwortete die Verweigerung des Kriegsdienstes und engagierte sich für Emigranten.
„Wo ist der Punkt, vom welchem aus diese ganze Hölle von Krieg, Korruption, Entseelung zu überblicken und zu überwinden ist? Wo kann man anknüpfen, um auf Erden wieder etwas wie Geist, etwas wie Würde, etwas wie Sinn und Schönheit zu ermöglichen?” (Hermann Hesse, Ausschnitt)
Dieser Prosatext gehört genauso zum Programm am 13. April wie das Gedicht „Nachtgedanken“:
„Wir Menschen schlagen einer den andern tot,
zucken gierig zwischen Geburt und Grab.
Beben in Furcht und lodern in Leidenschaft rot,
kriechen vor Herrschern, die unsere Angst uns gab.
Hören auf Fabeln vom kommenden Glück,
opfern ewig das Heut dem Morgen,
leben ruhlos und ungeborgen,
blicken mit Neid auf ferne Zeiten zurück.” (Hermann Hesse, 1938)
Damals wie heute konnten und können seine Leser aus den Werken von Hermann Hesse Inspiration, sogar Lebenshilfe und Orientierung beziehen. Und das ist auch der Ansatz des aktuellen Hesse-Programms von Moritz Stoepel und Christopher Herrmann. Dafür steht auch das Hesse-Gedicht von 1903 „Was war mein Leben”, hier nur ein Ausschnitt:
„Was war mein Leben, wenn es heut soll enden?
Verträumt? Verloren? Nein, es war ein Ring
Von stillen Freuden, die mit vollen Händen
Ich nahm und weitergab und neu empfing.“
Der klassisch ausgebildete Super-Cellist Christopher Herrmann, der in Jazz-Improvisation geschult und in der musikalischen Interpretation literarischer Texte erfahren ist, wird den gestalterischen Ausdruck dieses literarisch-musikalischen Programms merklich erweitern.
Wer sich von großer Literatur und kunstvoller Musik bewegen und inspirieren lassen möchte, sollte sich diesen klangvollen Literaturtheater-Abend nicht entgehen lassen.
Die Botschaft des Abends könnte man so zusammenfassen: Die Kunst bietet neue Perspektiven – und nicht zuletzt auch Zuversicht.
Hesse sprach in seinem wohl berühmtesten Gedicht „Stufen” vom „Weltgeist“, der uns „Stuf‘ um Stufe heben, weiten“ will.
Ausschnitt aus dem Judas-Programm von Moritz Stoepel und Christopher Herrmann in der Rebell(i)schen Studiobühne:
Wir hoffen, diese Konzertankündigung motiviert Sie, das Konzert zu besuchen.
Sie haben drei Möglichkeiten:
1. Sie kaufen ein Ticket (oder zwei, oder mehrere), indem Sie den roten Button anklicken und die Ticketbuchung vornehmen.
Oder:
2. Sie schicken eine verbindliche Ticket/Sitzplatz-Reservierung an die E-Mail-Adresse volker.rebell@t-online.de, wobei wir darum bitten, dass Sie Ihre Reservierung wirklich als verbindlich ansehen, weil wir nur ein begrenztes Platzangebot haben. Sollten Sie nicht kommen können, bitten wir um rechtzeitige Absage. Der Eintritt wird an der Abendkasse bezahlt. (Für Zahlung mit Kreditkarte besteht leider keine Möglichkeit.)
Oder:
3. Sie kommen spontan am Abend des Konzertes (Einlass ist 18 Uhr, Konzertbeginn immer 19 Uhr) und zahlen den Eintritt an der Abendkasse. Hierbei besteht allerdings die Möglichkeit, dass unser Platzangebot bereits erschöpft ist. Deshalb sollten Sie unsere Hotline anrufen (0160 95166024), um zu erfahren, ob noch Plätze frei sind. Bitte bedenken Sie, dass ab 16.30 Uhr der Soundcheck stattfindet und deshalb eingehende Anrufe eventuell nicht jederzeit entgegengenommen werden können.