Sa 14.08.2021, 19 Uhr, 2. Open Air Festival „Parkside im Hof“
63065 Offenbach, Friedhofstraße 59
Die Rebell(i)sche Studiobühne präsentiert:
„De Peter kimmt“
Henni Nachtsheim und das Jazz-Ensemble der Deutschen Oper Berlin
Comedy trifft Jazz
Henni Nachtsheims Comedy-Geschichte „De Peter kimmt“
trifft auf die „Peer Gynt“-Suite von Edvard Grieg,
in der Bearbeitung des Jazz-Ensembles der Deutschen Oper Berlin
Besetzung:
Martin Johnson, Piano – Christian Meyers, Trompete – Uli Röser, Posaune – Axel Kühn, Bass – Lucas Johnson, Schlagzeug
Ticketkauf über den roten Button am Ende dieser Seite (ab Donnerstag 10. Juni 2021 freigeschaltet)
Ort des Konzerts: Open Air Festival “Parkside im Hof”
Hallo … haben wir richtig gelesen: Henni und Jazz? Wechselt Henni Nachtsheim, die eine Hälfte von Badesalz, mit seinem neuesten Solo- Programm jetzt ins seriöse Komödiantenfach? Oder ist „De Peter kimmt“ eine Badesalz-typische Verballhornung von „Peer Gynt“? Spielen die Opern-Jazzer Musik aus der Peer Gynt-Suite von Edvard Grieg und Henni – Achtung Wortwitz – griegt sich nicht mehr ein, weil eine ältere Dame im Waschsalon auf ihn einredet und unentwegt von einem Peter erzählt, der irgendwann kommt und auf den sie wartet? Ist das eine verhohnepipelnde Variation von „Warten auf Godot“ oder doch von „Peer Gynt“? Aber wer ist Peter? Und kommt er noch? Fragen über Fragen.
Klar ist jedenfalls der Ausgangspunkt dieser skurril-hintergründigen, humorvoll fabulierenden Geschichte über eine seltsame Begegnung im Waschsalon: .
Was macht ein Künstler, der dringend seine Bühnengarderobe waschen muss, wenn genau an diesem Tag seine Waschmaschine ihren Geist aufgibt? Er geht in den Waschsalon!
Henni Nachtsheim erzählt in witzigen, amüsant schrägen Texten, wie er dort eine ältere Dame trifft, mit der er schnell ins Gespräch kommt. Und mit der er, obwohl sie ihn beim Wechseln seines 10 Euro-Scheins ohne mit der Wimper zu zucken über den Tisch zieht, bald schon über dies und jenes redet, und die ihn mal in scherzkeksige, mal in nachdenkliche Dialoge verwickelt. Und mit der er sich, obwohl er das eigentlich gar nicht will, schrittweise anfreundet. Und irgendwie geht es immer wieder um „de Peter“ und ob er noch „kimmt“.
Kombiniert wird die launig fidele Geschichte mit der Musik der Jazzer Christian Meyers (Trompete), Martin Johnson (Piano), Uli Röser (Posaune), Axel Kühn(Bass) und Lucas Johnson (Schlagzeug), die sich zu den Texten die passenden Stücke (aus der Peer Gynt-Suite) rausgesucht haben, um sie dann in ihrem ganz eigenen Stil zu arrangieren.
Wenn jemand also den absurd schönen und schön absurden Humor von Badesalz mag und dazu auf geschmackvolle, mal funkige, mal einfühlsame Jazzmusik steht, sollte sich diesen spannenden Abend über die Frage aller Fragen, ob „de Peter kimmt“ oder net, nicht entgehen lassen.
Dies ist ein kurzer autorisierter Ausschnitt aus der Premierenaufführung von “De Peter kimmt” – Henni Nachtsheim und das Jazzensemble der deutschen Oper Berlin
Eintritt € 28,- (+ Vorverkaufsgebühr)
Ticketbuchung online, über WebSeite radio-rebell.de, bzw. Eventim, oder:
OF Info-Center, Salzgäßchen 1, 63065 Offenbach am Main (aktuelle Öffnungszeiten bitte telefonisch erfragen: 069 – 84000 4170).
Es darf keine Abendkasse geben, deshalb sind auch keine Kartenhinterlegungen möglich.
Die Spielstätte ist barrierefrei.
Sollte es eine Regenunterbrechung geben, wird den Gästen zur Überbrückung eine Unterstellmöglichkeit im Trockenen angeboten.
Hier ist ein albernes Video vom Januar 2019, als Ankündigung zu Henni Nachtsheims Programm „De Peter kimmt“, aufgeführt als Premiere am 12.04.2019 in der Rebell(i)schen Studiobühne
INTERVIEW
Fragen von Volker Rebell an Henni Nachtsheim über seine witzig-skurrile Geschichte „De Peter kimmt“, die in einem Waschsalon spielt, wo es eine Begegnung der besonderen Art zwischen Henni und einer gewissen Solveig gibt. Diese Badesalz-typische Geschichte wird von Henni Nachtsheim gemeinsam mit einer Jazzgruppe aufgeführt, was für ihn bislang musikalisch untypisch ist:
1. Seit den Rodgau Monotones, den diversen Badesalz-Programmen und deinen beiden Soloalben kennt man dich bislang nur als Pop- und Rock-Musiker. Für dein neuestes Projekt arbeitest du aber nun mit Jazzmusikern zusammen. Wechselst du jetzt ins „ernste“ Fach, bzw. in die Hochkultur?
Antwort:
Nein, mit „ernstem Fach“ würde ich das nicht bezeichnen. Wenn wir überhaupt von Hochkultur reden sollten, dann wäre das bezogen auf die Band. Das sind seriöse, gestandene Musiker dieses Jazz-Ensemble der Deutschen Oper Berlin. Das ist ja ’ne Kombination von meinen Texten und der Musik von ihnen. Ich erzähl ’ne Geschichte, die ich geschrieben hab’, die im Waschsalon spielt, wo ich auf ’ne ältere Dame treffe, die sehr hessisch ist und bestimmt viel Badesalz im Blut hat – sag ich jetzt mal – und mit der ich mich über alles mögliche unterhalte. Und die Band greift das musikalisch auf. Das ist unterm Strich eher ’ne heitere Angelegenheit. Und ich würde meine eigenen Texte nie als Hochkultur bezeichnen. Das halt ich für vermessen. Es ist zwar nicht nur Blödelei, wie mancher Kritiker mal gerne geschrieben hat in den letzten Jahrzehnten auch über Badesalz, und das wird der Sache auch überhaupt nicht gerecht. Aber es ist einfach eine Kombination aus lockeren Texten und einer sehr anspruchsvoll gespielten Musik.
2. Deine ebenso lustige wie hintergründig versponnene Geschichte „De Peter kimmt“ hattest Du 2017 ein einziges Mal mit großem Orchester im Offenbacher Capitol aufgeführt. Hat es nun einen besonderen Grund, warum du deine Geschichte „De Peter kimmt“ jetzt speziell mit Jazzmusikern gemeinsam ausgearbeitet hast?
Antwort:
Ursprünglich war es so, dass ich das für einen Orchesterabend geschrieben habe. Mit der Neuen Philharmonie Frankfurt war der Ansatz der, dass ich eine Geschichte geschrieben hab’, und klar war, dass dann das Orchester bestimmte Stücke spielt und dass das zusammen passen muss, dass das nicht nur so willkürlich nebeneinander herläuft, sondern, dass Text und Musik miteinander korrespondieren. Das haben wir einmal in Offenbach im Capitol aufgeführt und das war auch ein toller Abend. Aber so etwas zu wiederholen oder regelmäßig auf die Bühne zu bringen, ist unglaublich schwierig, weil natürlich die ganze Logistik bei einem 40-köpfigen Orchester ne andere ist als bei der fünfköpfigen Band. Und ich wollte es aber gerne weitermachen. Dann kam es durch Zufall zu dem Kontakt mit der Jazzband und ich fand es dann total reizvoll, das dann auf dieser nächsten Ebene auszuprobieren, mit Jazzmusikern das weiterzumachen. Wir haben das Programm dann noch ausgeweitet, d.h. ich hab noch weitere Texte geschrieben, weil die Band noch ein paar mehr Stücke spielt als das Orchester. Mit dem Orchester war es eine Aufführung von 55 Minuten und mit der Jazzband ist es ein zweiteiliger Abend, der insgesamt auf knappe zwei Stunden kommt.
3. Wie kam der Kontakt zum Jazz-Ensemble der Deutschen Oper Berlin eigentlich zustande?
Antwort:
Das ist eigentlich relativ einfach erklärt. Es gibt dieses Jazz-Ensemble schon einige Jahre und die machen regelmäßig in Berlin Veranstaltungen. Die haben eine Reihe die nennt sich Jazz & Lyrics. Und Martin Johnson, der Pianist dieser Band ist einer meiner besten Freunde, der auch in meiner Band spielt, der auch bei „Dollbohrer“ am Klavier sitzt. Und er hat irgendwann mal gefragt, hast du nicht mal Lust, dass wir mal einen Abend zusammen machen. Meine Jungs in Berlin fänden das cool. Und dann hab ich gesagt, was haltet ihr davon, wenn wir die Geschichte mit dem Orchester ausbauen, aber das als Grundlage nehmen. Dann haben wir schon mal was, und müssen nicht bei Null anfangen. Und das fanden alle gut. Vor allem: was sie total gut fanden, bei dem Orchesterprojekt wurden ja Stücke von Edvard Grieg gespielt. Und die Jazzband spielt nun auch Jazzversionen von Edvard Grieg-Stücken. Und das hab ich bisher woanders noch nicht gehört. Das gibt es wahrscheinlich oder bestimmt sogar irgendwo, aber ich kannte das nicht. Und die Musiker selbst haben auch noch keine Edvard Grieg-Stücke interpretiert und fanden das unglaublich reizvoll, die zu arrangieren und in Jazzversionen zu bringen. Und da freue ich mich jeden Abend drauf, denn das ist sehr besonders.
4. Gerüchteweise war zu hören, dass deine Geschichte „De Peter kimmt“ eine Art hessische Neufassung von „Peer Gynt“ sein könnte. Du hast ja Edvard Grieg, der „Peer Gynt“ vertont hat, gerade selbst genannt. Man munkelt, Du habest eine Art Badesalz-Neufassung von „Peer Gynt“ geschrieben. Ist da was dran?
Antwort:
Da stimmt die Gerüchteküche tatsächlich. Ich kann das ja ruhig noch mal erzählen, dass bei der Orchestergeschichte, die ich schon erwähnt hatte, Ralf Ziegler (Anm.: ehemaliger musikalischer Leiter der Neuen Philharmonie Frankfurt) gesagt hatte, es geht an dem Abend um „Peer Gynt“ von Henrik Ibsen mit der Musik von Edvard Grieg. Die waren wohl, wenn ich das richtig verstanden habe auch befreundet. Und Edvard Grieg hat dann diese Symphonie „Peer Gynt“ für seinen Freund Henrik Ibsen geschrieben. Und ich durfte damit machen, was ich will. Und dann hab’ ich aus „Peer Gynt“ „De Peter kimmt“ gemacht. Eine „hessische Neufassung“ wäre noch geschmeichelt, denn eigentlich hab ich von dem Stück nicht viel übrig gelassen. Ich fand diese Fabel um Peer Gynt so ganz niedlich, das ist eine Art Münchhausen-Geschichte. Aber das nur so dezent ins Hessische zu transportieren, das hat mich nicht so richtig gepackt. Außer dass die Frau mit Vornamen Solveig heißt in meiner Geschichte und die Frau in der Originalgeschichte auch so heißt, ist, glaub ich, nicht viel übrig geblieben. Es geht tatsächlich auch um Mann und Frau, um die Liebe von Solveig und „Peter“, in der Originalgeschichte war’s halt Solveig und Peer. Ansonsten ist es net mehr so viel, was da noch übrig geblieben ist.
6. Du wirst wahrscheinlich nicht verraten wollen, wer dieser „Peter“ ist, der da kommen soll. Aber kannst du zumindest zur Idee und Handlung deiner Geschichte etwas sagen?
Antwort:
Ach doch, das kann man schon verraten. Und zwar ist der Peter jemand, den die Solveig schon lange nicht mehr gesehen hat. Er war vor langer, langer Zeit mal bei ihr und sie hat ihn über Jahrzehnte nicht gesehen. Und jetzt hat sie Geburtstag und er kommt endlich mal wieder zu ihr, und sie hat auch Angst davor. Sie freut sich auch, deswegen ist sie ja auch im Waschsalon, um ihre Tischdecken zu waschen. Aber sie hat auch Respekt vor diesem Treffen. Der Peter ist so ein Typ, der alles mögliche schon in seinem Leben gemacht hat. Wir erfahren, dass er so ne Art Windhund war, der viel unterwegs war und schon viele skurrile Ideen in seinem Leben hatte. Und der kommt. Soviel darf ich verraten.
Corona-Bedingungen, Stand 08.08.2021: Ohne Test zum Festival!
Wer das im Schachbrettmuster bestuhlte Open Air-Konzert besuchen möchte, muss weder vollständig geimpft oder nachweislich von Covid genesen noch aktuell getestet sein. Die Abstandswahrung bleibt bestehen und auch das Tragen einer Maske bis zum Sitzplatz. Sollte die Inzidenz in Offenbach die Marke von 35 überschreiten, gilt wieder die Testpflicht. Solange die Inzidenz in Offenbach unter dem Wert von 35 bleibt (aktueller Stand 26,1 am 11.08.21) gibt es auch eine Abendkasse. Tickets sollten aber weiterhin möglicht online gebucht werden. Das Sicherheits- und Hygienekonzept macht eine Limitierung der Besucherzahl notwendig, abhängig von der aktuellen Inzidenz in Offenbach.
Die Übersicht über alle Veranstaltungen des Festivals „Parkside im Hof 2021“ findet sich hier: https://www.parksidestudios.de/events/
Artikel in der Offenbach Post v. 11.08.2021