Die Stimme des Zeppelin: Robert Plant – zum 65. Geburtstag
Erstsendung: 15.08.2013
Auch in den Tagen um seinen 65. Geburtstag herum, steht er auf der Bühne, gemeinsam mit seiner aktuellen Band The Sensational Space Shifters. Zuvor, im Jahr 2010, hatte Robert Plant seine allererste Gruppe aus den sechziger Jahren Band Of Joy wiederbelebt und in den Jahren zuvor tourte er mit seiner Formation The Strange Sensation. Von 1999 bis 2000 war er mit seinem Folkrock-Ensemble Priory Of Brion unterwegs und 2001 beteiligte er sich am dritten Album der Worldbeat-Gruppe Afro Celt Sound System. Doch seine populärste Band-Phase war zweifellos seine Mitgliedschaft bei Led Zeppelin von der Gründung 1968 bis zur Auflösung 1980.
Diese neu geplante Supergruppe würde wie ein bleierner Zeppelin rasch abstürzen, so lautete 1968 die Prognose des im Juni 2002 verstorbenen Who-Bassisten John Entwistle, als er vor 45 Jahren von der Gründung dieser neuen Band hörte. Er sollte sich irren. Die Gruppe um den Yardbirds-Gitarristen Jimmy Page und den Band Of Joy-Sänger Robert Plant, die sich nach dem flapsigen Spruch des Kollegen von The Who „Led Zeppelin“ nannte, blieb bis zum Tod ihres Schlagzeugers John Bonham 1980 zusammen und stieg zu einer der erfolgreichsten Rockbands der Popgeschichte auf. Bis heute sind weltweit etwa 100 Millionen Tonträger von Led Zeppelin verkauft worden (Platz 2 in der Umsatzstatistik hinter den Beatles). „Stairway To Heaven“ aus dem vierten Led Zeppelin-Album von 1971 wird bis heute regelmäßig zum besten Rocksong aller Zeiten gekürt. Die Geschichte von Led Zeppelin schien abgeschlossen. Doch am 10. Dezember 2007 gab es ein unerwartetes Live-Comeback in London. Auf der Bühne standen die Urmitglieder Robert Plant, Jimmy Page und Bassist John Paul Jones. Am Schlagzeug saß John Bonhams Sohn Jason. Bislang blieb es bei diesem einmaligen Konzert, für das sich 20 Millionen Fans um Karten beworben hatten. Doch Gerüchte über eine Welttournee in absehbarer Zeit wollten nicht verstummen. Anfang dieses Jahres heizte Robert Plant die Gerüchteküche um eine Wiedervereinigung von Led Zeppelin an und ließ verlauten, dass er sich im Jahre 2014 eine Reunion vorstellen könne
Auf den Lorbeeren und Tantiemen von Led Zeppelin hätte sich Robert Plant gut ausruhen können. Alleine die Veröffentlichung des gesamten Back-Kataloges von Led Zeppelin spülte ihm 1999 Songschreiber-Tantiemen in Höhe von rund 25 Millionen Euro in die private Schatulle. Doch Robert Plant begann eine ambitionierte Solo-Karriere, ohne sich auf Hitparadentauglichkeit auszurichten, und veröffentlichte seit seinem ersten Solo-Album von 1982 bisher neun überwiegend positiv bewertete Studio-Alben unter seinem Namen. Außerdem erschien mit dem Bandprojekt Honeydrippers 1984 ein weiteres Album. Und gemeinsam mit seinem Led Zeppelin-Partner Jimmy Page veröffentlichte er zwei außergewöhnliche Alben „No Quater – Unledded“ (1994) und „Walking Into Clarksdale“ (1998). Vier Jahre später meldete sich Robert Plant mit dem hervorragenden Solo-Album „Dreamland“ zurück. Mit seiner vorzüglichen neuen Begleitband Strange Sensation interpretierte der damals 54-jährige Plant überwiegend Rock-Klassiker auf eigenwillige bis überraschende Weise, wie etwa „Morning Dew“ von Tim Rose (bekannt geworden durch Grateful Dead und Nazareth), oder Songs von Bob Dylan und Tim Buckley. Das Prinzip, Altbekanntes zu dekonstruieren, trieben Plant & Co auf die Spitze in ihrem radikalen Umbau des Hendrix-Klassikers „Hey Joe“. Die Kritiker jubelten über die unorthodoxe, „verehrungswürdige“ Musik aus Robert Plants „Dreamland“. Mit dem gleichen musikalischen Ansatz, Blues- und Folkelemente mit nordafrikanischer Rhythmik zu verbinden und in ein modernes Rock-Konzept zu integrieren, folgte dann 2005 das ebenfalls gelobte Album „The Mighty ReArranger“. Im Jahr 2007 überraschte Robert Plant durch ein Duo-Album mit der Bluegrass-Musikerin Alison Krauss. Auch diese Veröffentlichung mit dem Titel „Raising Sand“ erntete einhelliges Lob und wurde mit Grammy-Preisen überhäuft.
Vor 45 Jahren wurde Led Zeppelin gegründet, am 20. August feiert er seinen 65. Geburtstag. Wie kaum ein anderer Rockstar aus den sechziger Jahren steht der Name Robert Plant auch heute noch für innovative, originelle Rockmusik. Und wenn man auf seine Plattengeschichte zurückschaut, muss man konstatieren, dass es bei ihm – anders als bei so vielen Kollegen seiner Generation – keine einzige wirklich schlechte Plattenveröffentlichung gab, was seine sämtlichen Solo-Alben und die regulären Led Zeppelin-Platten angeht. Sollte es jemals eine Kategorie „Rockmusiker im Weltkulturerbe“ geben, Robert Plant wäre sicher ein Anwärter.
Playlist zum Kramladen über Robert Plant am 15.08.13
Artist Track Album Label Zeitplan
11 Robert Plant and The Strange Sensation Black Dog Live 2013 download 53:23
(Hintergrundmusik) Rodrigo y Gabriela Rubyworks Unter jeder Mod
Audio: