Ramsey Emmanuel Lewis (* 27. Mai 1935 in Chicago, Illinois; † 12. September 2022)
Jazz goes Pop – zum Tod von Ramsey Lewis
Erstsendung 15.09.2022
Kaum ein anderer Jazzpianist hatte so wenig Berührungsängste mit dem Hitparaden-Pop wie Ramsey Lewis. Seine Jazz-Interpretationen von Pophits wie „Hang On The Sloopy“ und „The In Crowd“ rangierten in den US-amerikanischen Charts auf Topplätzen.
Ab 1956 machte sich der in Chicago geborene Jazzpianist mit seinem Ramsey Lewis Trio in der Modern Jazz-Szene einen Namen. In seiner weiteren musikalischen Entwicklung bewies er eine immense stilistische Vielseitigkeit. Immer ausgehend von seinem variablen, am Jazz geschulten Pianostil spielte er improvisationsfreudige Instrumentalfassungen von Countrysongs, Gospel-, Blues-, Soul-, R&B-, Funk-, Bossa Nova-Titeln und Klassikthemen. Mitte der sechziger Jahre erlebte er seine erfolgreichste Phase mit Jazzpop-Fassungen von Hitparaden-Titeln wie „Dancing In The Streets“ und – neben den bereits genannten Sixties-Hits – Song von den Beatles. Bis kurz vor seinem Tod arbeitete er an seinem Album „The Beatles Songbook: The Saturday Salon Series, Volume One“, das am 11. November bei Steele Records erscheinen soll.
Zeitlebens erspielte sich Ramsey Lewis den Rang eines der führenden und einflussreichsten Jazzpianisten der USA. Sein Name wurde in einem Atemzug mit Jazzstars wie Chick Corea oder McCoy Tyner genannt, er gewann drei Grammys und war an mehr als 80 Alben beteiligt. Daneben ist er als Radio- und Fernsehmoderator mit eigener Show „Legends Of Jazz“ in Erscheinung getreten, wurde als „outstanding Jazzartist“ mit einem nationalen Jazz-Award geehrt, war Kurator eines Jazzfestivals und gründete eine Stiftung, die gefährdeten Jugendlichen eine musikalische Ausbildung ermöglicht.
Am 12. September 2022 starb Ramsey Lewis im Alter von 87 Jahren friedlich in seinem Haus in Chicago.
Playlist
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siehe auch Blog: https://radio-rebell.de/zum-tod-von-ramsey-lewis/