Sa 02.02.2019, 19 Uhr: Moritz Stoepel (Literaturtheater mit Musik):
Oh Schmerz lass nach! oder: schöner leiden
Über Hypochondrie in der Literatur
Das Leiden ist eine hohe Kunst, aber welcher Hypochonder kann schon von sich behaupten, dass er die Kunst des Leidens wirklich beherrscht? Dabei soll der angekündigte Abend helfen.
Der Schauspieler Moritz Stoepel entführt auf poetische, absurde, humorvolle und satirische Weise in die Welt der „eingebildeten Kranken und Krankheiten” und erzählt in gespielten Szenen von der Kunst des Leidens und Lamentierens anhand ausgewählter Texte namhafter Literaten der Klassik und Neuzeit (wie z.B. Molière, Michail Bulgakow, Michel de Montaigne, Ronald D. Laing, Robert Walser, Hermann Hesse, Eugen Roth, Konrad Bayer, Andy Warhol und Woody Allen) – und umrahmt diese Geschichten des Lebens mit Liedern und Chansons in verschiedenen Sprachen und Dialekten.
Hypochonder machen sich bei jedem kleinen Kratzer, bei Heiserkeit oder einem Hustenanfall Sorgen, sie würden an einer schweren, unentdeckten Krankheit leiden, die mit Sicherheit zum Tod führt. Ja, spätestens in 50, 60, 80 Jahren wird der „eingebildete Kranke“ (Molière) unweigerlich vom Tode ereilt.
Zu den prominenten Hypochonder zählen Thomas Mann, Charlie Chaplin, Woody Allen und Harald Schmidt. Lassen wir uns überraschen, welche Hypochonder am 02.02. in der Rebell(i)schen Studiobühne dank Moritz Stoepel zu Wort kommen.
Leidensmann Marcel Proust schrieb in sein Tagebuch: „Wenn man erkrankt ist und Kummer hat, tut es so wohl, in die Wärme seines Bettes zu sinken, ja, selbst den Kopf unter die Decke zu strecken, um sich dort bar jeder Anstrengung und jeden Widerstands ganz dem Klagen hinzugeben, ächzend wie Zweige im Herbstwind.”
Wenn Sie, liebes und hochverehrtes Publikum, die hohe Kunst des Leidens vervollkommnen oder wirklich besser beherrschen wollen, dann sind Sie zu dem angekündigten Abend auf das Herzlichste eingeladen.