Klimakatastrophe
Erstsendung: 19.09.2019, Thema:
Save The Planet
Über Umweltverschmutzung und Naturzerstörung wurde in der Popmusik schon immer gesungen.
kurzer Ankündigungstext:
Kein Thema ist derzeit brisanter: der Klimawandel und was dagegen zu tun ist. Die junge Klimaaktivistin Greta Thunberg hat die Popmusik entdeckt, um ihre Botschaft zu verbreiten. Joni Mitchell sang schon 1970 von einem zerstörten Naturparadies. Über Umweltverschmutzung und Raubbau an der Natur wurde schon immer in der Popmusik gesungen – so lautet der Untertitel dieser Kramladen-Ausgabe, in der kritische Umweltsongs aus 5 Jahrzehnten zu hören sind.
ausführlichere Inhaltsangabe:
Umweltbewusstsein wird in der Popmusik schon lange gepflegt. Schon in den Protestsongs der sechziger Jahre wurde der Raubbau an der Natur beklagt, aber vor allem vor der radioaktiven Verseuchung durch die Atombombe gewarnt, man denke nur an den Song des Jahres 1962 “What Have They Done To The Rain”. Die Anti-Atomkraftbewegung führte dann in den Siebzigern zu Benefiz- und Protestveranstaltungen, wie etwa dem großen New Yorker “No Nukes”-Konzert vom September 1979 oder dem deutschen Anti-WAAAhnsinns-Festival von 1986 als Protest gegen die geplante Wiederaufbereitungsanlage in Wackersdorf mit über 100.000 Besuchern und jeder Menge deutscher Pop/Rock-Prominenz auf der Bühne. Auf die apokalyptischen Untergangsvisionen der 60er von Dylan & Co – schon damals hieß es “You Don’t Believe, We’re On The Eve Of Destruction” – “du glaubst nicht, dass wir kurz vor der Zerstörung stehen” – folgten ökologische Endzeitsongs der 70er (wie z.B. “Goodbye Planet Earth” von Atomic Rooster, “Save The Planet” von Edgar Winter’s White Trash, oder “Bad Moon Rising” von CCR).
Später wurde dann der Regenwald entdeckt (wie z.B. sogar von Technopapst Sven Väth mit “Rainforest Is Calling”) oder das Ozon-Loch (“Hole In The Sky” von Golden Bow). Sting und Neil Young profilierten sich als Öko-Vorkämpfer. Peter Gabriel und andere engagierten sich für bedrohte Tiere, schrieben Songs gegen das Abschlachten der Wale oder unterstützten Umweltschutzprojekte. Songs mit einem pädagogisch leicht erhobenen Zeigefinger oder mit einem moralisch mahnenden Unterton – z.B. von deutschen Liedermachern – waren bald verpönt.
In den 70ern und 80er Jahren wurden sehr viele Songs geschrieben über die Vergiftung der Flüsse, die Verschmutzung der Luft, über den sauren Regen und das Waldsterben, über die Naturzerstörung, die Gefahren der Atomkraft usw. Die Umweltzerstörung wurde fast ein Modethema – irgendwann konnte man es nicht mehr hören. Songs über diesen Themenbereich empfanden viele schon fast als peinlich, als das Lamentieren von Weltverbesserern und Gutmenschen. Entsprechend verschwanden anklagende Texte über die Umweltzerstörung allmählich aus dem Poprepertoire. Heute ist das Thema wieder präsent, ausgelöst durch die Zuspitzung der aktuellen Klimakrise – und nicht mehr nur als Metapher oder Andeutung zwischen den Zeilen.
Heute spricht z.B. die Umwelt-Aktivistin Greta Thunberg Klartext, musikalisch begleitet von der britischen Indie-Rockgruppe The 1975.
Der Kramladen kramt in der Kiste der kritischen Umweltsongs aus fünf Jahrzehnten.
Playlist
Artist Track Album Label Zeitplan
Klaus Weiland (Hintergrundmusik) Diverse Titel Acoustic Passion Phon und Ton Unter jeder Mod.