The Wind Cries Jimi – zum 40. Todestag von Jimi Hendrix
Erstsendung: 16.09.2010
And the wind cries Jimi
Zum 40. Todestag von Jimi Hendrix
„Werde ich morgen noch leben? Ich kann es nicht sagen. Aber ich weiß verdammt gut, dass ich heute nicht lebe. In mein Fenster scheint keine Sonne. Ich fühle mich so, als lebte ich auf dem Grund eines Grabes,“ dies sang Jimi Hendrix im Song „I Don’t Live Today“ aus seinem Debutalbum von 1967. Schon damals sandte er textliche Signale aus, die Auskunft gaben über seine fragile, innere Befindlichkeit, über seine Zweifel, seine Enttäuschungen und seine Momente von Zerrissenheit. Drei Jahre später starb er. Nach zu viel Alkohol und der Einnahme von Schlaftabletten war er unglücklich an seinem eigenen Erbrochenen erstickt.
Die Legende lebt – auch 40 Jahre nach dem „Accidental Suicide“, wie es John Mayall in seinem Song-Nachruf 1971 ausdrückte. In Ausstellungen, Lesungen und Konzerten rund um den 18. September, den 40. Todestag, wird der Ausnahme-Gitarrist und -Performer weltweit gefeiert. Sogar ein neues Hendrix-Album mit (mehr oder weniger) bislang unveröffentlichten Songs erschien im März dieses Jahres unter der Überschrift „Valleys Of Neptune“. Doch anders als bei früheren dubiosen Veröffentlichungen übler Geschäftemacher wird diese Neuerscheinung der musikalischen Klasse des Gitarren-Genies gerecht und unterstreicht seinen Stellenwert bis heute.
Hendrix war einer der großen Musikerneuerer seiner Zeit, revolutionierte das Rock-Gitarrenspiel, experimentierte mit Elektronik und innovativen Klangtechniken. Und er spielte einen unverwechselbaren Stil, eine Art von Sciencefiction-Bluesrock – oft kopiert, nie erreicht. Er sang von fernen Galaxien und utopischen Zeitreisen und suchte in seinen Songtexten nach Liebe und Freiheit. Beides schien er in der Realität seines kurzen Lebens nicht gefunden zu haben. Schon 1966 schrieb er die Songzeilen: „die Einsamkeit wirft Schatten über mein Bett. Das kleine Eiland segelt flussabwärts, denn das gelebte Leben ist tot. Und der Wind schreit Mary“.
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