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Idris Elba

11.04.2023 / 18:0019:00

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James Bond ist ein schwarzer DeeJay

Erstsendung: 29.01.2015

 

Was hat 007 mit Mandela zu tun? Welchen Bezug gibt es zwischen Detective John Luther aus der britischen Krimiserie „Luther“ – angeblich „der bessere Tatort“ – und David Bowie? Und welche Rolle spielt dabei der Hacker-Angriff auf den Medienriesen Sony? Und was hat das alles mit dem Album zu tun, das im Mittelpunkt dieser Stunde steht: „Idris Elba presents Mi Mandela – a Celebration of South African Music inspired by Nelson Mandela“? – Der Reihe nach.

Durch „Sony-Leak“, die Hacker-Attacke auf den US-Medienkonzern, wurden geheime Interna publik, so z.B., dass Sony sich den 42-jährigen dunkelhäutigen, britischen Schauspieler Idris Elba als Nachfolger von Daniel Craig in der Rolle von James Bond wünscht. Als Chief Inspector John Luther aus der britischen TV-Krimiserie „Luther“ flimmert Idris Elba auch über deutsche Fernsehschirme, und im Jahre 2013 überzeugte Elba mit seiner Darstellung von Nelson Mandela im Kinofilm „Mandela – Long Walk To Freedom“.

Bevor Idris Elba zum Leinwandhelden aufstieg (unter anderem durch die Filme „Buffalo Soldiers“ [2001], „The Gospel“ [2005], „American Gangster“ [2007], „Rock n Rolla“ [2008], „The Unborn, „Obsessed“ [2009], „Thor“ [2011 und 2013], „Pacific Rim“ [2013], arbeitete er als DJ unter dem Namen Big Driis vorwiegend in der Clubszene seiner Heimatstadt London. Seine Liebe zu Soul, Hip Hop, House, Grime Music und ähnlichen Dance- und Groove-Richtungen musste zwar wegen seiner Schauspielerkarriere zurückstehen, kam aber niemals zum Erliegen, im Gegenteil. Als Musiker, Sänger und Songschreiber veröffentlichte er 2006 seine Debüt-EP „Big Man“, arbeitete mit Musikgrößen wie Jay-Z und Angie Stone zusammen und legte immer mal wieder als DJ Platten auf – von Las Vegas bis Ibiza.

Doch den entscheidenden Impuls, musikalisch kreativ produktiver zu werden, erhielt Idris Elba bei den Dreharbeiten zum Mandela-Film in Südafrika. Um sich der Persönlichkeit von Nelson Mandela noch mehr annähern zu können, erkundete Elba den persönlichen Musikgeschmack von Mandela und stieg dabei immer tiefer in die Musiktradition Südafrikas ein. Schon während der Filmaufnahmen, zwischen Sommer 2012 und Frühjahr 2013, begann Idris Elba, mit einem Keyboard und einem Laptop in seinem Apartment in Johannesburg an musikalischen Skizzen für sein geplantes Musikprojekt mit südafrikanischer Musik zu arbeiten.

Inspiriert von Nelson Mandelas musikalischen Vorlieben entwarf er ein Albumkonzept, das traditionelle, ethnische, aber auch moderne Musik und Musiker aus Südafrika mit angesagten Sound- und Produzentenprofis aus London zusammenbringt und daraus Songs entstehen lässt, die den Geist Mandelas und das Lebensgefühl Südafrikas in sich tragen. Um die Jahreswende 2013/2014 begannen dann die Aufnahmen zum Album „Mi Mandela“ in Johannesburg, die später in Mali und London fortgesetzt wurden. Als musikalische Mitstreiter hatte Elba die südafrikanischen Musiker Phuzekhemsi, Nothembi Mkhwebane, die Vokalgruppe Mahotella Queens und andere verpflichten können, in London fand er Unterstützung von James Blake, Mumford & Sons, Maverick Sabre, dem Spoken Word-Künstler George The Poet und – neben anderen – vom Multiinstrumentalisten und Produzenten Mr. Hudson, mit dem Idris Elba die meisten Stücke gemeinsam schrieb und produzierte. Seine künstlerische Funktion bezeichnet Elba selbst als Kurator. Tatsächlich ist er kein großartiger Musiker, kein begnadeter Songschreiber und letztlich auch kein herausragender Sänger, aber er versteht es, zu koordinieren, seine Ideen mit denen seiner Mitmusiker zu verschmelzen und so eine fruchtbare Arbeitsebene herzustellen – und letztlich ein überzeugendes gemeinschaftliches Musikprojekt zu ermöglichen.

Sein erstes Longplay-Album „Mi Mandela“ ist wegen der vielen Gastsänger und Musiker aus Südafrika und Großbritannien äußerst abwechslungsreich. Die musikalische Lebendigkeit der südafrikanischen Rhythmen, Melodien und Gesangsformen mischt sich gekonnt mit der modernen Soundtechnologie und der coolen Clubatmosphäre Londons.

„Mi Mandela“, diese musikalische Reflexion seiner Dreharbeiten zum Mandela-Film soll der Anfang einer Album-Serie mit vergleichbarem Konzept sein. Auch zu anderen Charakteren seiner Filme plant Idris Elba eine Art musikalisches Porträt. Für die Figur des Detective John Luther, die er in der Krimiserie „Luther“ spielt, will Elba eine bowie-eske Musikarchitektur entwerfen. Denn Luther, die coole Socke, ist Bowie-Fan.

Wie James Bond musikalisch zu definieren sei, dazu hat Idris Elba noch eine Weile Zeit. Denn, dass er die Rolle von 007 auch wirklich bekommt, das muss nach der Hacker-Veröffentlichung auch noch offiziell bestätigt werden. Der Kramladen endet mit einem Nachruf zum Tode von Edgar Froese (Tangerine Dream).

 

Playlist zum Kramladen am 29.01.15 Artist / Track / Album / Label

  1. L. Shankar / Darlene (Kramladen-Themamusik) /Touch Me There / Zappa Records
  2. Idris Elba feat. Maverick Sabre / Home / Idris Elba presents Mi Mandela / 7Wallace, Parlophone
  3. U2 / Ordinary Love /Ordinary Love (Single) / Interscope
  4. Idris Elba / Private Garden / Private Garden / download
  5. Idris Elba / Thank You For Freedom / Idris Elba presents Mi Mandela / 7Wallace, Parlophone
  6. Idris Elba / So Many People / Idris Elba presents Mi Mandela / 7Wallace, Parlophone
  7. Yusuf (Formerly known as Cat Stevens) / Gold Digger / Tell ‚em I’m Gone / Legacy Recordings
  8. Idris Elba / Mi Mandela / Idris Elba presents Mi Mandela / 7Wallace, Parlophone
  9. Idris Elba / Tree / Idris Elba presents Mi Mandela / 7Wallace, Parlophone
  10. Idris Elba / Nothembi Jam / Idris Elba presents Mi Mandela / 7Wallace, Parlophone
  11. Tangerine Dream / Zeit / Zeit / download
  12. Tangerine Drean / On Crane’s Passage / Goblins Club / When Reordings, Castle Communications

 

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Datum:
11.04.2023
Zeit:
18:00 – 19:00
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