Do 03.10.2019 (Tag der Deutschen Einheit), 19 Uhr: Heinrich Böll im Literatur-Salon der Nobelpreisträger in der Rebell(i)schen Studiobühne & Galerie.
Lesungen aus Werken der Nobelpreisträger für Literatur
an jedem ersten Donnerstag des Monats.
Die Vorleser: Moritz Stoepel (Schauspieler, Rezitator, Musiker, Sprecher in arte, 3sat u.a.) und Volker Rebell (Radiomoderator, Musikjournalist, Buchautor, Rezitator)
Das heutige Thema: Heinrich Böll (Nobelpreis 1972)
„Doktor Murkes gesammeltes Schweigen“ (1958), „Die verlorene Ehre der Katharina Blum“ (1974)
Eintritt € 12,-
Die Lesung “Heinrich Böll” am 3. Oktober ist die Premiere der neuen Reihe „Literatursalon der Nobelpreisträger“
An jedem ersten Donnerstag des Monats laden wir künftig zum „Literatursalon der Nobelpreisträger“ ein. Durch eine großzügige Spende nach einer Haushaltsauflösung sind wir in den Besitz einer fast vollständigen Bibliothek der bisherigen Literaturnobelpreisträger gelangt. Die wunderbaren Bücher stehen schon seit einigen Monaten in einem Regal unserer Räume – bislang mehr oder minder ungenutzt. Das wird sich nun ändern, weil wir beschlossen haben, diese literarischen Schätze nicht verstauben zu lassen, sondern endlich zu würdigen – aus eigenem privaten Interesse an dieser großen Literatur, aber auch, weil sich bestimmt einige Freunde unserer Bühne für einen Leseabend mit Werken der Weltliteratur interessieren. Für unsere Premierenveranstaltung „Heinrich Böll“ am 03.10. haben sich immerhin schon 24 Gäste angemeldet. Vielen Dank dafür. Die Vorleser sind Moritz Stoepel und meine Wenigkeit.
Während unseres Urlaubs am schönen Lago d’Orta habe ich vor allem Heinrich Bölls Buch „Nicht nur zur Weihnachtszeit“ mit 16 satirischen Kurzgeschichten gelesen, besser verschlungen. Von diesen pointierten Satiren und ironisch-kritischen, überaus humorvollen Geschichten bin ich hellauf begeistert und möchte daraus, gemeinsam mit Moritz, einige Beispiele am 03.10. vorlesen. Es wird (nicht nur, aber auch) ein äußerst vergnüglicher Abend werden (VR).
„Heinrich Theodor Böll (*21.12.1917 in Köln; † 16. Juli 1985 in Kreuzau-Langenbroich) gilt als einer der bedeutendsten deutschen Schriftsteller der Nachkriegszeit. Im Jahr 1972 erhielt er den Nobelpreis für Literatur, mit welchem seine literarische Arbeit gewürdigt wurde, ‚die durch ihren zeitgeschichtlichen Weitblick in Verbindung mit ihrer von sensiblem Einfühlungsvermögen geprägten Darstellungskunst erneuernd im Bereich der deutschen Literatur gewirkt hat’ (Heinrich Böll Stiftung). In seinen Romanen, Kurzgeschichten, Hörspielen und zahlreichen politischen Essays setzte er sich kritisch mit der jungen Bundesrepublik auseinander. Darüber hinaus arbeitete er gemeinsam mit seiner Frau Annemarie Böll als Übersetzer englischsprachiger Werke ins Deutsche und als Herausgeber.“ (Quelle: Wikipedia)
Zitate:
„Heinrich Böll, der Schriftsteller, der in seinem Werk lediglich seine Zeit darstellen wollte und damit für alle Zeiten schrieb, wird nicht in Vergessenheit geraten.“ (Siegfried Lenz, 1985)
„Der Böll war als Typ wirklich Klasse. / Da stimmten Gesinnung und Kasse. / Er wär’ überhaupt erste Sahne, / wären da nicht die Romane.“ (Robert Gernhardt, 1994)
Es gibt „kaum einen Autor, dessen Bücher Themen und Stimmungslagen aufgreifen, die bis heute nichts an Aktualität eingebüßt haben. Im Gegenteil, sie sind virulenter denn je. Man müsste sogar sagen: Bölls Themen sind auf unheimliche Weise zu uns zurückgekehrt.“ (Tanja Dückers, 2007)
„Geliebt, ja, im Ausland verehrt, gab er vielen Lesern und Zuhörern Orientierung und einen Begriff von Freiheit, der sich nicht auf die Marktwirtschaft beschränkte. Vielleicht war er deshalb einer Meute von Politikern und deren Claqueuren verhasst, bis zu seinem Todestag am 16. Juli 1985.“ (Günter Grass im Essay Als Heinrich Böll beerdigt wurde, 2009)
„Bölls Themen konnten provozieren; ihre literarische Gestaltung war eher bieder. Heute können die Romane Bölls vor allem als Dokumente gelesen werden, da der Autor wohl immer mehr Gewicht auf die soziale und gesellschaftliche Seite von Literatur legte als auf ästhetische Aspekte.“ (Ulla Hahn, Juli 2010)
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