Erstsendung v. 20.06.2013
Artist Track Album Label Zeitplan
0. diverse I’m walking- Kollage diverse diverse 00:00
1. L. Shankar Darlene (Kramladen-Themamusik) Touch Me There Zappa Records 01:09
2. Laura Allen Take A Walk Telegraph SkyHighMusic, Hermans 02:40
3. U2 Walk On All That You Can’t Leave Behind Island, Mercury 08:19
4. Rufus Thomas Walkin’ The Dog Stax 50th Anniversary Celebration Stax, Concord Music 15:31
5. Eric Bibb Walk The Walk Home To Me Ruf Records 20:20
6. R.E.M. Walk Unafraid. Up Warner Bros 26:46
7. The Fretless Harder To Walk These Days Than Run Waterbound Magnetic Music 32:47
8. Laura Marling Where Can I Go Once I Was An Eagle Universal 37:53
9. Clueso Barfuss So sehr dabei download 43:50
10. Ulla Meinecke Schlendern ist Luxus Erst mal gucken, dann mal sehen RCA 47:27
11. Afro Celt Sound System Go On Through Volume 3: Further In Time Realworld, Virgin 53:02
12. Peter Huttlinger Fields Of Gold (Hintergrundmusik) Naked Pop Favored Nations Acoustic Unter jeder Mod
„I’m Walking“ – was geht ab beim Gehen?
Der Mensch ist weder Sitzmöbel noch Couch-Kartoffel sondern ein Lauftier – evolutionsbiologisch betrachtet. Der Herrgott schenkte uns zwei Beine, damit wir laufend neue Erfahrungen machen können. „Walk On“ sang der Prediger Bono, „Walk On The Wild Side” sang teuflisch gut Lou Reed. Und die Stones brachten es ebenso profan wie wirklichkeitsnah auf den Punkt: „Walkin’ The Dog“, Gassi geh’n.
„GEHEN – ein leichtfüßiges Glück“, so lautet der Titel eines neuen und lesenswerten Buches von Elisabeth Hör-Bogacz, das soeben erschienen ist. Im Klappentext preist der Verlag (Integral) den simplen Vorgang des Setzens eines Fußes vor den andern als leicht gangbares Vorankommen zum Weg der Erkenntnis: „Wer geht, sieht mehr, spürt mehr, entdeckt mehr. Weil unsere Sinne beim Gehen besonders wach sind, entstehen Spielräume für neue Eindrücke und überraschende Selbsterfahrungen. Gehen stärkt das Selbstbewusstsein, macht kreativ, gelassen und glücklich – der hektische Alltag wird spürbar entschleunigt.“
„Walk, Don’t Run“ empfahlen The Ventures schon 1959 im gleichnamigen Instrumental. Wer mit Muße flaniert, hat mehr vom Leben; deshalb sang Ulla Meinecke: „Schlendern ist Luxus!“
Als eine Art Retro-Twist musikalisch zwar zum Davonlaufen dröge, formulierte Mark Knopfler die Refrainzeile des Dire Straits-Hits von 1985 dennoch alltagsphilosophisch wie allgemeingültig: „Do The Walk Of Life”
Gehen ist „in“, in aller Munde und auch in vielen Gemeinplätzen. z.B.:
„Der Weg beginnt beim Gehen“ – „Auch der längste Weg beginnt immer mit dem ersten Schritt“ – „Den Weg nach innen gehen“. – „Lass dich nicht gehen, geh selbst.“ Und die Popsongschreiber haben das Thema schon immer aufgegriffen, sozusagen am laufenden Band.
„Walk The Walk” (Eric Bibb), „Take A Walk“ (Laura Allen), „Walk Unafraid” (REM), „As We Walk In Fields Of Gold” (Sting)
Das Gehen, der Aufrechte Gang und das Nordic Walking sind Wesensmerkmale des Homo Sapiens Erectus. Schon Heinrich Heine wusste: „Beine hat uns zwei gegeben Gott der Herr, um fortzustreben, wollte nicht, dass an der Scholle unsre Menschheit kleben solle. Um ein Stillstandsknecht zu sein, genügte uns ein einzges Bein“.
Übrigens: am 26. Juni beginnt der 113. Deutsche Wandertag. „Das Wandern ist des Müllers Lust“ wird aber im Kramladen zum Thema „Walking“ mit Sicherheit nicht zu hören sein – dafür ein paar Zitate aus dem neuen Buch „GEHEN – ein leichtfüßiges Glück“ (ISBN 978-3-7787-9241-4, € 13,99)
Ein Beispiel: „Gehen ist rhythmische Bewegung. Ähnlich wie beim Tanz, der ja auch von Rhythmen lebt, kommt beim Gehen ein wesentlicher Aspekt zum Tragen: das Element der Wiederholung. Beim Gehen sind unsere Schritte gleichmäßig. Gerade diese unaufgeregte, monotone Gleichmäßigkeit kann uns, je bewusster und länger wir gehen, in einen Zustand der Selbstvergessenheit bringen.“