“Breathe – der Atem der Musik – die Musik des Atmens”
Erstsendung 05.03.2005
Hechelst du noch, oder atmest du schon? Über unsere Atmung machen wir uns keinerlei Gedanken. Wir atmen sozusagen automatisch, unbewusst: im Durchschnitt 15 Atemzüge pro Minute. 15 mal in der Minute können wir richtig oder falsch atmen – mit erheblichen Auswirkungen auf unsere Gesundheit und unsere Stimmungslage. In der Regel ist unsere Atmung flach. Sehr viel gesünder und belebender ist die Tiefenatmung. Wenn wir im Stress sind, atmen wir unregelmäßig und beschleunigt. Wenn wir ruhig und tief atmen, hat der Stress keine Chance.
Musik hat viel mit Atmung zu tun. Jeder Saxophonist, jeder Sänger macht mit seinem Atem Musik. Das soeben veröffentlichte Album „Air“ des Harfenisten Andreas Vollenweider kreist inhaltlich um die Themen Atmen und Luft. Er nennt sein Album selbst: „Musik zum Durchatmen“. Das Eröffnungsstück „Airdance“ beginnt mit Windgeräuschen und rhythmischem Atmen. Im Titel „Siesta“ ist eine besondere Form des Atmens zu hören: das entspannte Gähnen.
Darüber hinaus werden im Verlauf der Stunde diverse Songs zum Thema Atmen zu hören sein. Vom Atmen unter Wasser bis zum Stöhnen und Keuchen aus unterschiedlichen Gründen. Wir hören den berühmtesten Atemzug der Popgeschichte und eine Sängerin, die das hörbare Einatmen zum Stilprinzip ihres Gesangs gemacht hat – und mit diesen ständig zelebrierten Atmern nicht wenige Zeitgenossen nervt. David Gilmour empfiehlt in seinem Song „Take A Breath“ allem Ungemach mit einem tiefen Atemzug zu begegnen. Und wenn Stones-Gitarrist Ronnie Wood singt: „Öffne deinen Mund und hauche mich an“, dann fragt man sich, ob das ein Alkoholtest, eine hochnotpeinliche Überprüfung etwaigen Mundgeruchs ist oder eine sexuelle Anzüglichkeit.
Einen ganz besonderen Rat hat die Gruppe Garbage parat: „The Trick Is To Keep Breathing!“ Den Trick sollte man sich merken. Denn, für alle, die es noch nicht wussten: wer aufhört zu atmen, ist tot.
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