Musik von Nord- und Ostsee – Nachbetrachtungen zum folkBALTICA-Festival Mai 2015 Teil 1
Erstsendung: 05.06.2015
Musik von Nord- und Ostsee
Konzertberichte, Interviews und Live-Mitschnitte vom folkBALTICA-Festival 2015
Von Nova Scotia über Schottland bis Litauen, von den Färöer Inseln über die Shetland Islands bis zur Insel Föhr, von Irland über Friesland bis Finnland, von Kopenhagen über Oslo bis Stockholm – die nordischen Musiker des deutsch-dänischen Festivals folkBALTICA 2015 konnten mit überwiegend großartigen Konzerten überzeugen und machten das Motto des diesjährigen Festivals hörbar: „Nordsee-Ostsee“, die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Folkmusik, die an den Küsten der beiden Meere traditionell und aktuell gespielt wird. Rund 5000 Konzertbesucher erlebten die 30 kleineren und größeren Festivalkonzerte im deutsch-dänischen Grenzland zwischen Sønderborg (DK), Flensburg und Kiel. Gerade die Auftritte in intimeren Räumlichkeiten von Bibliotheken, Museen und Kulturzentren erlaubten besonders intensive Konzerterfahrungen – so etwa mit den drei wunderbaren Sängerinnen der norwegischen a-cappella-Gruppe Eplemøya Songlag, die mit ihren kunstvollen Vokalarrangements zwischen Jazz und Folk begeisterten, oder mit der friesischen Sängerin und Songschreiberin Nynke, deren komplexe Lieder, im Duo mit ihrem Mann, einem perkussiven Multiinstrumentalisten vorgetragen, die Spannweite zwischen Folk, Kunstlied und Avantgarde ausloteten. Nicht minder beeindruckend war das Konzert der finnischen Akkordeon-Neuerin Johanna Ruhola, die mit ihrer Gruppe Reaktori den Bogen von Tangofantasien bis Computer-Elektronika spannte und mit Live-Einblendungen von Musikvideo-Elementen verblüffte. Oder ein „Nordischer Ball“, bei dem die Gruppe Baltic Crossing zum Tanz aufspielte, wozu sich die Anwesenden nicht lange bitten ließen. Oder die Entdeckung der vielschichtigen Musik des dänischen Komponisten Carl Nielsen (1864 – 1931), großartig aufgeführt von der kammermusikalischen Carl Nielsen Folk Band, der vier klassische Musiker des Odense Symphonieorchesters angehören – gegründet vom künstlerischen Leiter des folkBALTICA-Festivals, dem dänischen Geiger und Komponisten Harald Haugaard. Er war auch als Dirigent und Arrangeur für einen weiteren Höhepunkt des Festivals verantwortlich: den Auftritt des folkBALTICA-Ensembles beim Eröffnungskonzert im dänischen Sønderborg und beim Abschlusskonzert „Wehmut & Hoffnung“ in Flensburg. Das folkBALTICA-Ensemble, das aus 50 jungen Musikern aus Schleswig-Holstein und Dänemark besteht, spielte mit Leidenschaft und ansteckender Spielfreude und begleitete darüber hinaus noch einige Solisten wie den dänischen Geiger und Hauskünstler des Festivals Rune Tonsgaard Sørensen, den irischen Flötisten Brian Finnegan, den kanadischen Singer/Songwriter Buddy Mac Donald, den dänischen Folkmusik-Doyen Peter Uhrbrand und das nordfriesische Trio Kalüün. Und das war noch lange nicht alles, was das kleine aber feine Festival vom 6. bis 10. Mai an faszinierenden Konzerterlebnissen zu bieten hatte.
Deshalb wird der Kramladen in zwei Teilen über das Festival folkBALTICA 2015 mit Exklusiv-Interviews und Live-Aufnahmen von den Konzerten berichten.
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