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Vater & Sohn
21.03.2023 / 01:00 – 02:00
Wenn der Vater mit dem Sohne
Erstsendung: 13.03.2014
Die Beziehungen berühmter Musiker zu ihren Söhnen sind nicht immer einfach – umgekehrt erst recht nicht, vor allem dann nicht, wenn die Söhne in die Fußstapfen ihrer Väter treten. Dann entsteht sofort eine Konkurrenzsituation – hauptsächlich durch die Medienberichterstattung, weil der Sohn sofort mit dem Vater verglichen wird: hat er dessen Talent geerbt? Klingt er wie sein Vater? Ist er der bessere oder schlechtere Sänger/Gitarrist/Songschreiber? Und so weiter. Der Sänger, Gitarrist und Songschreiber Jakob Dylan spricht nicht gerne über seinen Vater, den berühmtesten von allen Singer/Songwritern, Bob. Und wenn, dann sehr kühl und distanziert.
Mit dem Kritikerurteil „Adam Cohen klingt wie sein Vater Leonard Cohen“ muss der Sohn leben. Stings Sohn Joe Sumner spielt Bass und ist Sänger wie sein Vater. Allerdings grenzt er sich demonstrativ von dem berühmten Vater ab und posaunte herum, Police interessiere ihn nicht, die Musik seines Vaters würde ihm nicht gefallen. Dennoch durfte er mit seiner Hardrock-Band Fiction Plane als Vorgruppe bei der Police-Reunion-Tour auftreten. Pikant in diesem Zusammenhang war, dass ein Kritiker schrieb: „Fiction Plane klingt wie The Police“.
Simon Collins ist Songschreiber, Sänger und Schlagzeuger genau wie sein Vater Phil Collins. In Interviews gab er zu Protokoll, dass er die Musik der frühen Genesis geliebt habe, nicht aber die Solomusik seines Vaters. Inzwischen gründete er die Progrock-Band Sound Of Contact und klingt wie eine moderne Ausgabe der frühen Genesis.
Zak Starkey, Ringos Sohn, war Drummer bei The Who und Oasis und gilt in Fachkreisen als der talentiertere und technisch bessere Drummer im Vergleich zu seinem Vater, was das Verhältnis der beiden zueinander aber offenbar nicht eintrübte. Es gibt noch etliche weitere Beispiele für ein positives Verhältnis zwischen Vätern und Söhnen, die beide Musik machen – zum Teil sogar gemeinsam. So gehört zum Beispiel Sohn Karma Auger als Schlagzeuger zur Band von Brian Augers The New Oblivion Express. Und Sänger/Gitarrist/Songschreiber Roy Harper tritt häufig mit seinem Sohn, dem Sänger/Gitarristen/Songschreiber Nick Harper gemeinsam auf.
Zwei aktuelle, kreative und geglückte Vater/Sohn-Kooperationen sind der Anlass und Aufhänger für dieses Kramladen-Thema: Der Jazzpianist Wolfgang Dauner veröffentlichte soeben ein Duo-Album („Dauner // Dauner“) mit seinem Sohn, dem Schlagzeuger Florian Dauner, den man als rhythmischen Motor der Fantastischen Vier kennt. Und David Crosbys aktuelles Album „Croz“ wäre nicht ohne die Unterstützung seines Sohnes James Raymond als Songschreiber, Keyboarder, Arrangeur und Co-Produzent entstanden.
Wenn der Vater mit dem Sohne die gemeinsame Begeisterung für die Musik teilt und wenn daraus sogar ein gemeinsames Musikprojekt entsteht, muss das nicht, kann aber im günstigsten Fall zu einem gelungenen und hörenswerten Ausdruck von Familienbanden führen.
Playlist
Artist Track Album Label Zeitplan
- L. Shankar Darlene (Kramladen-Themamusik) Touch Me There Zappa Records 00:35
- David Crosby What’s Broken Croz Blue Castle records 03:06
- David Crosby The Clearing Croz Blue Castle records 09:18
- Dauner / Dauner Echo’s Stimme Dauner / Dauner Termidor, in-akustik 15:16
- Dauner / Dauner Hypnos Dauner / Dauner Termidor, in-akustik 19:30
- Brent Moyer Ducky Flamenco (Requiem For Dad) Tennessee Tears Brambus Records 21:44
- Roy Harper Death Or Glory Death Or Glory Ariola 24:04
- Mystery Jets The Ballad Of Emmerson Lonestar Radlands Rough Trade 32:04
- Tangerine Dream Rising Haul In Silence Goblins Club Tadream Music, Castle Communications 37:04
- Albert Hammond Changing Me Legends download 39:50
- Paul McCartney Heaven On A Sunday Flaming Pie Parlophone, MPL 45:54
- James McCartney Old Man Available Light download 49:43
- Fiction Plane Out Of My Face Sparks download 54:56
- Ami Love Is A Funny Thing Part Of Me Capriola, Sony, Blankomusik 58:05
