Narzissmus und Popkultur
Erstsendung: 21.01.2021
Einer der bösartigsten Narzissten der Welt musste gerade die große Bühne verlassen. Übersteigerte Eitelkeit, Größenwahn, Selbstbezogenheit und Egomanie sind Phänomene, die man verstärkt in der Gesellschaft wahrnehmen kann. Für den Erz-Narzissten ist alles grandios, was er tut – drunter macht er’s nicht. Er ist der Größte, Beste, Fantastischste aller Zeiten. Und wer das nicht glaubt und nicht anerkennt, ist blind, unfähig, ein Loser, oder gleich ein Terrorist. Derlei krasse Auswüchse von pathologischem Narzissmus, gepaart mit Macht, Hass und Lügen hat die Welt gerade vier Jahre lang in den USA erlebt und erlebt sie noch immer auch in anderen Regionen des Globus, wenn auch in unterschiedlicher Ausprägung.
Mildere Varianten und Verlaufsformen des Narzissmus sind in der Gesellschaft weit verbreitet. Wer an keinem Spiegel vorbeikommt, ohne sich wohlgefällig zu begutachten, wer ständig sein Facebookprofil nach Likes absucht, wer ohne Ende Fotos von sich in den sozialen Medien postet und fortwährend seinen Namen in Suchmaschinen eingibt, der oder die könnte mal drüber nachdenken, ob da nicht eine Überdosis narzisstischer Eitelkeit im Spiel ist. Aber natürlich ist die Frage berechtigt, ob jeder Handyfotograf mit Selfie-Stick ein eitler Fatzke ist. Mancher ist es schon, vor allem, wenn sein Instagram-Account mit Selfies nur so gepflastert ist.
Doch ist ein gewisses natürliches Maß an Narzissmus nicht Teil der menschlichen DNA? Heißt es nicht schon in der Bibel: Liebe deinen Nächsten wie Dich selbst? Und ist ein Normalmaß an Selbstliebe nicht die Voraussetzung, auch andere lieben zu können? Gibt es nicht auch positive Narzissten? Und hat die Welt so vielen narzisstischen Künstlern nicht jede Menge an großer Kunst, an toller Musik und erfreulichem Entertainment zu verdanken? Antworten in dieser Kramladenausgabe zum Thema „Narzissmus und Pop-Kultur“.
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