Zorn Wut Empörung
Erstsendung v. 17.02.2011
Zorn, Wut, Empörung – Songs zur aktuellen Protestbewegung
„Tage des Zorns“ in der arabischen Welt, „Wutbürger“ in Stuttgart und anderswo, Empörung über das unwürdige, taktische Parteiengezänk um die Hartz-4-Reform – mit Unmut, Widerstand und Protest wehren sich Bürger in immer mehr Regionen gegen Willkür, Arroganz und Ignoranz der Obrigkeiten. In Tunesien und Ägypten hat das Volk in friedlichen Revolutionen ihre Despoten vertrieben. In anderen arabischen und afrikanischen Ländern gärt es unübersehbar. Der Ruf nach Freiheit und Demokratie wird immer lauter.
In diese zornige Aufbruchsstimmung, die fast überall spürbar ist und sich zunehmend ausbreitet, die viele Menschen in totalitären Staaten erfasst hat und auch in den westlichen Demokratien die Bürger gegen ihre politischen Eliten aufbegehren lässt, in diese Zeit einer seit langem nicht mehr gekannten Protestbewegung trifft der Aufruf „Empört Euch!“ auf offene Ohren.
Der 93-jährige Deutsch-Franzose und Widerstandskämpfer in der Résistance gegen Hitler-Deutschland Stéphane Hessel hat eine Protestschrift veröffentlicht, die erst in Frankreich für Furore sorgte und nun auch in Deutschland mit großem Interesse aufgenommen wird. Der kämpferische Veteran empört sich in seiner Streitschrift mit dem Titel „Empört Euch!“ über Finanzhasardeure, Fremdenhass, soziale Ungerechtigkeit und die immer größer werdende Kluft zwischen Arm und Reich. Sein Credo lautet: „Am Ende ist die Hoffnung stärker“, vorausgesetzt, man empört sich und geht mit Engagement gegen die Missstände vor.
So mancher Protestsong der vergangenen 50 Jahre hat sich empört, hat angeklagt und aufgeklärt. Aus dem geschichtsträchtigen Songbuch der Protestlieder hören wir im rebellischen Kramladen Klassiker des Genres und weniger Bekanntes – von Dylan und Billy Bragg bis zu den Ärzten und DJMDG (Der Junge Mit Der Gitarre) mit seinem Grundsatz-Statement: „Hallo, worum geht’s? Ich bin dagegen!“
Playlist
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